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Grünes Heupferd – Tettigonia viridissima 

Das zu den Laubheuschrecken gehörende Grüne Heupferd ist bei uns die größte Heuschreckenart und häufig anzutreffen. In der Gemeinde Finnentrop ist sie überall in geeigneten Lebensräumen vorzufinden. Es lebt in Ruderalflächen, im Gebüsch, an Weg- und Bachrändern ebenso wie in Gärten.

Weibchen der Art erreichen eine Körperlänge von 4 Zentimetern, hinzu kommt der lange, schwertförmige Legestachel. Männchen bleiben etwas kleiner (3,5 Zentimeter), sie haben anstelle des Legestachels zwei kurze Hinterleibsanhänge. Die Flügel beider Geschlechter überragen deutlich ihre Hinterleibsenden.

Auffallend bei den Tieren sind die über körperlangen, sehr dünnen Fühler. Der gesamte Körper ist leuchtendgrün, lediglich bei einzelnen Exemplaren einer Population ist der Rückenbereich zwischen den Flügeln bräunlich. Ist die Färbung des Grünen Heupferdes schon Tarnung genug, so dient noch ein weiteres Verhalten ihrer Sicherheit: Nehmen sie eine Bewegung in ihrem Umfeld wahr, so drehen sie sich langsam hinter den Stängel oder das Blatt, auf oder an dem sie gerade sitzen.

Grüne Heupferde können dank ihrer großen, leicht durchsichtigen und dabei grün überhauchten Flügel ausgezeichnet fliegen, fühlen sie sich ernsthaft bedroht schwirren sie davon.

Vor allem abends und in der Nacht ist der laute und weithin hörbare, zirpende Gesang der Männchen zu vernehmen. Sie klettern dazu auf höhere Pflanzen, auf Büsche oder Bäume, damit ihr Gesang auch weithin zu vernehmen ist. Mit ihm locken sie einerseits Weibchen an, teilen gleichzeitig aber auch eventuellen Rivalen ihre Anwesenheit mit. Das Zirpen wird durch das Aneinanderreiben der harten Flügel erzeugt. Die Weibchen hören über ein Hörorgan an den Vorderschienen, nahe des Knies. Sie können damit zwei Oktaven höher hören als der Mensch, noch besser vernehmen sie sogar Geräusche im Ultraschallbereich. Auch mit nur einem Bein kann ein Heupferd die Richtung der Herkunft eines Geräusches feststellen, eine unglaubliche Leistung.

Auch Männchen haben dieses Hörorgan, sie benutzen es vor allem zur Ortung der Konkurrenz, mit dieser werden lange Gesangsduelle ausgetragen.

Grüne Heupferde spüren jede Erschütterung des Bodens wenn wir versuchen uns ihnen zu nähern – augenblicklich verstummen sie. Es ist für uns Menschen sehr schwer, ein singendes Heupferd zu lokalisieren, mal hören wir es vermeintlich von hier, dann wieder von dort.

Als Nahrung dienen den ausgewachsenen Tieren (die erst ab Juli zu finden sind) einerseits Pflanzenteile, welche sie benagen; andererseits werden aber auch weichhäutige Insekten wie Fliegen oder Raupen erbeutet und verzehrt. Jüngere Exemplare ernähren sich sehr gerne von Blattläusen.

Nach der Partnerfindung und erfolgter Paarung legen die Weibchen mit Hilfe ihres Legestachels bis zu 100 Eier ins weiche Erdreich. Sie überdauern den Winter und erst im kommenden Frühjahr schlüpfen die Larven. Sie ähneln zwar schon den Großen, haben aber noch keine Flügel. Diese bilden sich erst nach und nach mit den wachstumsbedingten Häutungen zu ihrer endgültigen Größe aus.