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Hornisse – Vespa crabro

Die Hornisse ist in der Gemeinde Finnentrop nicht als häufig zu betrachten, sie kommt aber wohl regelmäßig vor, aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Wespen wird sie vermutlich meist einfach übersehen. Dabei erreicht bei den Hornissen schon eine Arbeiterin die beachtliche Größe von 2,5 Zentimetern - eine Königin wird gar deren 3. Meist hört man eine Hornisse schon bevor man sie sieht, da ihr typisches Fluggeräusch ein tiefes Brummen ist.

Hornissenköniginnen siedeln sich mangels natürlicher Höhlen gerne im Siedlungsbereich des Menschen an. Das kann in einem alten Schuppen, unter Holzverschalung, unter dem Dach oder aber auch in einem Rolladenkasten sein. Die Königin verlässt einige Zeit nach ihrer Staatsgründung, wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, das Nest immer seltener und bald gar nicht mehr.

Im Herbst erlischt das Volk, alle Hornissen sterben bis auf junge Königinnen. Sie fliegen vorher aus und überwintern an einem frostsicheren Versteck, um im kommenden Frühjahr ein neues Volk zu gründen.

Dass Hornissen nützlich sind, unterstreicht schon ihre Ernährungsweise, so erbeutet ein großes Volk in der Zeit seines Entwicklungshöhepunktes zwischen Mitte August und Mitte September täglich bis zu einem halben Kilogramm Insekten! Viele von diesen sind auch für den Menschen unangenehme Zeitgenossen. Hornissen ernähren ihre Larven mit Fliegen, Wespen, Wildbienen und Spinnen, gerne gehen sie auch an gärendes Fallobst und an blutende Bäume. Süßigkeiten, Kuchen, Eis oder Marmelade interessieren sie nicht. Doch die Angst vor diesen wunderschön schwarz, gelb und rot gezeichneten „großen Wespen“ ist tief verwurzelt.

Früher hörte man oft den Ausspruch: Sieben Hornissenstiche töten ein Pferd, drei einen Erwachsenen und zwei ein Kind. Mittlerweile ist wohl ein bißchen ein Umdenken eingetreten, auch sind die Menschen dank moderner Medien in der Lage sich schnell und umfassend zu informieren. Hornissen sind nicht so aggressiv wie Wespen, vorausgesetzt man hält gewisse Spielregeln ein. Sie verteidigen sich nur, niemals geht von ihnen eine grundlose Bedrohung aus. Eine Ausnahme ist der direkte Nestbereich, hier sollte man sich nur langsam bewegen und keine hastigen Bewegungen machen. Nestbereich, das gilt nach Angaben von Fachleuten für einen Umkreis von 2 bis 3 Meter um das Nest.

Nähert man sich einer sitzenden Hornisse ruhig und langsam, lässt sie meist eine erstaunliche Nähe zu, bei unseren Aufnahmen - auch am Nest - haben sie uns trotz einer Annäherung mit dem Macro-Objektiv auf manchmal nur wenige Zentimeter nie angegriffen. Kamen wir ihnen bei ihrer Nahrungssuche oder dem sammeln von Baumaterial unabsichtlich einmal zu nahe, flogen sie einfach davon.

Die unter strengem Naturschutz stehenden Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen. Hornissen sind hauptsächlich Insektenjäger, dabei machen sie auch vor Bienen und Wespen nicht halt. Unter Naturschutz wurden sie 1987 gestellt, da hatte sie der Mensch wegen seines Irrglaubens und Nichtwissens in vielen Gegenden Deutschlands an den Rand der Ausrottung gebracht. Seit der Zeit dürfen auch ihre meist umfangreichen Nester nicht mehr entfernt werden, es sei denn eine Fachbehörde hält eine Umquartierung für erforderlich.