Kartoffelkäfer sind weltweit überall dort anzutreffen, wo Kartoffeln angebaut werden. Aber es gibt heute immer mehr resistente Kartoffel-Arten, die vom Käfer und seinen Larven nicht mehr befressen werden. Ursprünglich stammen Kartoffelkäfer aus dem US-Bundesstaat Colorado, deshalb wird der Käfer auch manchmal Coloradokäfer genannt.
Mit dem dortigen Anbau der Kartoffel (Nachtschattengewächs) durch die ersten europäischen Siedler wechselte der Käfer von seiner eigentlichen Nahrungspflanze Stachel-Nachtschatten auf eben die Kartoffel über. 1876 gelangten die ersten Käfer nach Europa, 1922 setzte sich die Art zum ersten Male in Europa richtig fest. 1938 kam der flugfähige Käfer über den Rhein und verbreitete sich im Laufe des Krieges bis über die Elbe und setzte auch in den nächsten Jahren seinen Siegeszug ungebremst fort. Aktuell scheint die Gefahr gebannt zu sein. Deshalb waren wir froh, 2009 im Frettertal in einem Kartoffelbeet Käfer fotografieren zu können. Leider fanden wir nur Käfer und keine Larven, so dass wir auch nur den Käfer zeigen können.
Kartoffelkäfer gehören zur Familie der Blattkäfer, sie werden zwischen 9 und 14 Millimeter lang. Die Flügeldecken sind gelb, jede Flügelseite trägt 5 schwarze Längststreifen. Das Halsschild ist gelb-orange mit schwarzen Flecken darin.
Die Käfer überwintern im Boden. Wenn die Kartoffeln ihr Laub aus dem Boden schieben, verlassen die Käfer ihr Winterquartier und beginnen das junge Grün zu fressen. Nach etwa 14 Tagen Kartoffelgrün paaren sich die Käfer und die Weibchen legen auf die Blattunterseiten der Kartoffelpflanzen bis zu 80 Eier in einem Gelege ab. Ein einziges Weibchen kann nach mehrfacher Begattung bis zu 2000 Eier im Laufe des Jahre legen. Die Käfer werden 2 Jahre alt, also kann es theoretisch 4000 Eier im Laufe seines Lebens legen.
Je nach Temperatur schlüpfen zwischen dem 5. und dem 14. Tag die Larven. Sie fressen sich durch ein Blatt der Pflanze (Lochfraß) und mit zunehmendem Alter und auch Größe wird nicht nur das eine Blatt bis auf die Rippen abgenagt. Spätestens 2 Wochen nach dem Schlupf sind die Larven ausgewachsen und verkriechen sich ins Erdreich um sich zu verpuppen. Nach etwa 2 Wochen schlüpfen dann die Jungkäfer und bleiben noch eine Woche im Boden. Danach arbeiten sie sich heraus und der Kreislauf beginnt von neuem.