Bei der wohl häufig in der Gemeinde Finnentrop vorkommenden Riesenholzwespe sind die Geschlechter deutlich unterschiedlich, sowohl ihre Größe betreffend als auch in der Nutzung ihres Lebensraumes.
Während die kleineren Männchen sich wohl meistens (immer?) im mittleren und oberen Bereich der Nadelbäume aufhalten, beobachten wir die bis zu 4 Zentimeter großen Weibchen zwischen Mai und September doch öfters an frisch gefällten Fichten oder an Bruchholz.
Dort legen sie mit Hilfe ihres langen Legebohrers jeweils ein Ei etwa 10 Millimeter tief unter die Rinde und ins Holz der Bäume. Es sollen im Laufe des Sommers bis zu 1000 Eier bei einem einzigen Weibchen werden, uns kommt die Anzahl zu hoch vor, sieht man wie schon die Ablage eines Eies das Weibchen belastet.
Die Entwicklung der aus dem Ei schlüpfenden Larven dauert bis zu 3 Jahre, sie minieren dazu im Holz und nagen sich einen bis zu 40 / 50 Zentimeter langen Gang. Im Gegensatz zu vielen holzbewohnenden Käferarten verdichten die Larven der Riesenholzwespe das zernagte Holzmehl hinter sich so fest, dass der Gang nicht ohne weiteres zu erkennen ist. In einer Puppenwiege im Holz verpuppt sich später die Larve und nagt sich nach ihrer Verwandlung zum Insekt als fertige Riesenholzwespe ins Freie.
Der lange Entwicklungszeitraum bewirkt, dass plötzlich in Wohnhäusern vereinzelt Riesenholzwespen erscheinen wo sie eigentlich nicht vorkommen, sie sind mit dem Bauholz eingebracht worden.
Der Hauptfeind der Riesenholzwespe ist die Holzschlupfwespe – Rhyssa persuasoria, sie legt ihre Eier in die Larven der Riesenholzwespe (siehe auch bei Holzschlupfwespe).