Die Gruppe der Azurjungfern ist die schwierigste der heimischen Libellenarten. Sie umfasst in NRW etwa 10 verschiedene Arten, sie alle gehören zu den Schlanklibellen, welche wiederum zu den Kleinlibellen zählen. Der Leser soll aber hier nicht verwirrt werden, sondern die Arten zumindest zu den Azurjungfern zuordnen können.
Im Gebiet der Gemeinde Finnentrop kommen von ihnen die oben genannten 3 Arten regelmäßig vor, allerdings treffen wir die Pokal-Azurjungfer deutlich seltener an. Wir stellen eine Art von ihnen vor, denn die wirkliche Artzugehörigkeit kann meistens nur nach dem Fang eines Tieres bestimmt werden, und darauf sollte wegen der Empfindlichkeit der zarten Geschöpfe verzichtet werden.
Die Lebensweise der drei Arten gleicht sich aber so weit, dass wir es für vereinbar halten uns hauptsächlich auf die Becher-Azurjungfer zu beschränken, sie ist in der Gemeinde Finnentrop die häufigste Art unter den Azurjungfern. Dort wo es uns geboten erscheint, stellen wir die Abweichungen hinten an. Zum besseren Verständnis lichten wir die anderen beiden Arten aber auch ab.
Der Lebensraum der Becher-Azurjungfer (sowie der beiden anderen Arten) sind alle Arten stehender Gewässer, größere Gartenteiche sind darin eingeschlossen, ausreichend Unterwasserpflanzen sollten vorhanden sein.
Die Flugzeit reicht von Mai bis September (Hufeisen-A. – Mai bis August / Pokal-A. – Juni bis August)
Die Flügelspannweite der Becher-Azurjungfer liegt zwischen 4 und 4½ Zentimetern (Hufeisen-A. – 4 bis 5 cm / Pokal-A. – 3½ bis 4 cm).
Ausgefärbte Männchen besitzen eine typische Zeichnung, die Weibchen können bei der Becher-Azurjungfer in 3 Farbformen auftreten ( Hufeisen-A. in 2 Farbvarianten, über abweichende Farben bei den Weibchen der Pokal-A. ist nichts bekannt).
Die Männchen sitzen meistens in weit abstehender Haltung in der Vegetation nahe des Wassers. Die Paarung findet in Ufernähe statt. Es kommt öfters vor, dass fremde Männchen das in Tandemstellung ruhende Paar anfliegen. Die Weibchen reagieren darauf durch das abwärtsbiegen ihres Hinterleibes, so als wollten sie Eier legen. Die Eiablage findet teilweise mit untertauchendem Weibchen statt (bei der Hufeisen-A. wohl nicht), die Männchen stehen dabei entweder frei auf der Brust des Weibchens oder sie halten sich an den Pflanzen fest, letzteres scheint bei Wind bevorzugt zu werden. Die Eier werden in Wasserpflanzen eingestochen.
Die Larven halten sich zwischen den Wasserpflanzen auf, sie schlüpfen nach der Überwinterung im nächsten Jahr.