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Abendpfauenauge – Smerinthus ocellata

Mit einer Vorderflügellänge von 4 bis Zentimetern ist das Abendpfauenauge etwa so groß wie der Pappelschwärmer. Einen an einem grobrindigen Baum sitzenden Falter kann man wegen seiner Tarntracht leicht mit einem hängengebliebenen Blatt verwechseln!

Ein sitzendes Abendpfauenauge hält die Vorderflügel stets waagerecht ausgebreitet, dadurch sind die Hinterflügel verdeckt. Stört ein potentieller Fressfeind den Falter, meistens ist es ein Vogel, präsentiert er blitzschnell durch das Wegklappen der Vorderflügel die „Augen“, von denen je eines auf jedem Hinterflügel liegt. Mit zusätzlichen rhythmischen Auf- und Abbewegungen des Körpers wird der Eindruck eines sich bewegenden, großen Kopfes mit großen Augen vorgetäuscht. Dadurch versucht der Falter den Feind abzuschrecken. Den Augenblick einer eventuellen kurzen Unsicherheit muss er dann aber zur schnellen Flucht nutzen, sonst wird er vom Vogel trotzdem erbeutet. Denn Vögel lassen sich nur einen kurzen Moment täuschen, dann erkennen sie den gut schmeckenden Falter doch und er ist umgehend verloren.

Das Abendpfauenauge fliegt nach unserer Meinung in der Gemeinde Finnentrop nur an ganz wenigen Orten, obwohl es eigentlich an seine Umwelt nur geringe Ansprüche stellen soll. So befressen die Raupen die Blätter von allerlei Obstbaumarten, aber auch Pappel, Weidenarten und Traubenkirsche, also bei uns eigentlich häufige Baumarten.

Die Raupenzeit beginnt im Juni oder Juli und reicht bis in den September hinein. Die Raupe hat das typische Aussehen einer sogenannten „Sphinx-Raupe“ mit Gesicht und Schwänzchen. Über den gesamten Körper ziehen sich schräg und dabei parallel verlaufende weiße Linien. Zusätzlich ist er noch über und über mit feinen weißen Punkten übersät.

Die Flugzeit der Falter reicht etwa vom 20. Mai bis Ende Juli.

Beim Abendpfauenauge überwintert die Puppe. Dazu zieht sich die ausgewachsene und zur Verpuppung bereite Raupe in eine Höhle am Boden oder in einen Baumspalt zurück, wo sie sich einen Kokon spinnt. Im nächsten Mai schlüpft dann der Falter.