Mit einer Länge der Vorderflügel von 3,3 Zentimetern ist der Große Kohlweißling der größte Vertreter unter den Weißlingen. Dieser Tagfalter dürfte eigentlich jedem bekannt sein, fliegt er doch überall – er ist eine Allerweltsart, ein „Generalist“ und gleichzeitig Kulturfolger. Der Große Kohlweißling gehört mit zu den häufigsten Schmetterlingen überhaupt.
Wegen seiner Größe kann man den Großen Kohlweißling schon im Flug erkennen. Das Männchen hat an den Vorderflügelspitzen auf der weißen Oberseite schwarze Felder, das Weibchen zusätzlich 2 große schwarze Punkte und einen weiteren angedeuteten Punkt auf den Hinterflügeln.
Die Flugzeit der Großen Kohlweißlinge ist sehr lang. Mitte April bis Anfang Juni fliegt die 1. Generation, ab Mitte Juli bis Ende August die 2. – in günstigen Jahren gibt es manchmal eine unvollständige 3. Generation im September und Oktober.
Die Raupen verzehren viele verschiedene Kreuzblütler (Ackersenf, Hederich u.a., aber wo gibt es sie noch?), vor allem aber alle Arten von Kohlgewächsen, dadurch werden sie nicht nur in Gärten zum Schädling. Zu Massenvermehrungen kam es überhaupt erst, als der Mensch begann großflächig Kohl und Gemüse anzubauen, das schaffte für die Raupen das reinste Paradies.
Das Überwinterungsstadium beim Großen Kohlweißling ist die Puppe.
In Jahren mit großer Vermehrung werden die Raupen verstärkt von der Kohlweißlingsschlupfwespe befallen, man sieht dann überall an ihnen kleine gelbe Kokons am Körper hängen. Zusätzlich kommt noch ein Pilz als Feind ins Spiel, der ebenso unter den Raupen aufräumt wie die Schlupfwespe. Das hat in manchen Jahren zur Folge, dass die örtliche Population komplett zusammen bricht, sie wird dann durch Zuzug von außen erst langsam wieder aufgebaut. Wegen dieser Feinde gibt es kaum zwei Jahre mit Massenvermehrung hintereinander.