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Großer Schillerfalter – Apatura iris

Der Große Schillerfalter wird in der Gemeinde Finnentrop zwar nicht häufig, aber doch regelmäßig beobachtet. Er fliegt bevorzugt an Waldrändern, dort wo die Futterpflanze der Raupen vorkommt, so können wir ihn beim Waldhaus in Fehrenbracht alljährlich und regelmäßig beobachten.

Der Große Schillerfalter ist mit seinen bis 3,3 Zentimetern langen Vorderflügeln (die Weibchen sind etwas größer als die Männchen) eine recht große Tagfalterart. Charakteristisch für die Art ist der Blauschimmer auf den Flügeln der Männchen, Weibchen haben diesen nicht. Auf der Oberseite der Hinterflügel tragen die Falter zwei orange umrandete Augenflecken (der nicht in der Gemeinde vorkommende Kleine Schillerfalter hat 4 Augenflecken).

Die prächtigen Falter fliegen je nach Verlauf des Winters ab Anfang / Mitte Juni bis Anfang August, unseren Beobachtungen nach erscheinen zuerst die Männchen, kurze Zeit später sehen wir auch Weibchen.

Die Weibchen legen ihre Eier einzeln vor allem an Salweide ab (auch andere Weidenarten?), dafür fliegen sie mehr in das Innere einer Baumkrone, sie belegen außen keine Blätter.

Die kleinen Räupchen fressen erst eine Weile und überwintern dann angesponnen an Blattknospen oder in Astwinkeln. Die Jungraupen im ersten Kleid haben noch keine „Nackenhörner“. Sie ruhen auf einem Gespinst auf der Mitte eines Weidenblattes und nagen bis zur  Blattmitte reichende Gänge hinein. Im Spätsommer färbt sich die bis dahin grüne Raupe braun und überwintert wie oben beschrieben.

Im Frühjahr, wenn die Weidenknospen aufbrechen, färbt sich die Raupe wieder grün und beginnt zu fressen bis sie mit 5 Zentimetern ausgewachsen ist. Typisch sind dann ihre beiden „Hörner“, die an der Spitze bläulich sind. Die gut getarnte Stürzpuppe hängt unter einem Blatt oder Zweig und im Juni schlüpft der Falter.

Die Großen Schillerfalter saugen gerne an feuchten oder nassen Bereichen der Wege, vor allem aber Hundekot zieht sie magisch an.

Der Schiller, welcher der Art ihren Namen gab, kommt nicht von einem Farbstoff her, sondern ist eine Strukturfarbe, welche durch (teilweise) Reflexion der blauen Wellenlänge des Licht’s entsteht. Winzige Luftkammern in den Schuppen der Flügel rufen die Schillerwirkung hervor. Deshalb sieht man auch nicht immer blaue Flügel wenn man ein Männchen betrachtet (und fotografiert), sondern je nach Winkel nur braune oder auch teilweise blaue.