Der Jakobskrautbär, vor allem in älterer Literatur auch manchmal Blutbär genannt, ist nachtaktiv. Mit einer Vorderflügellänge um die 2 Zentimeter ist auch er kein Großer unter den Bärenspinnern. Die Oberseite der Vorderflügel ist schwarz und an ihrer hinteren Kante befinden sich jeweils 2 dunkelrote Punkte, farblich stimmen sie mit dem langen roten Strich an ihrer Außenkante überein. Die Oberseite der Hinterflügel ist komplett von leuchtendem Rot.
Meistens bemerkt man den ab Mitte Mai bis Mitte Juli in einer Generation fliegenden Falter erst, wenn er auf Waldwiesen, Schneisen, an Bachufern und über mehr trockenem Gelände kurz vor einem auffliegt, dann ist er aber aufgrund seiner Färbung nicht zu übersehen.
Das besonders Auffällige an dieser Falterart sind aber ihre bis 3½ Zentimeter messenden Raupen. Sie sind unter den Bärenspinnern einmalig gefärbt. Die Raupen tragen ein typisches Warnkleid, ein „Wespenmuster“, sind gelb-schwarz geringelt und ohne den dichten Haarpelz der anderen Bärenspinner-Raupen. Anfangs fressen und leben sie gemeinsam an der Futterpflanze, später verteilen sie sich.
Das Warnmuster signalisiert Freßfeinden: Lass mich in Ruhe – ich bin giftig! Und giftig sind die meist am Jakobskreuzkraut (Sencio jacobaea) fressenden Raupen wirklich, denn ihre Lieblingsnahrung ist giftig. Das mit der Nahrung aufgenommenen Gift macht ihnen aber nichts aus. Sie speichern es in ihrem Körper und sind deshalb selber giftig. So können sie es sich auch erlauben, tagsüber offen auf der Futterpflanze zu sitzen.
Wenn die Raupen ausgewachsen sind, suchen sie sich am Boden eine Platz und verpuppen sich dort in einem lockeren Gespinst. Die Puppe überwintert und entlässt ab Mitte Mai den Falter.