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Kleines Nachtpfauenauge – Eudia pavonia

Das Kleine Nachtpfauenauge fliegt offenbar nur an wenigen Orten in der Gemeinde Finnentrop. Die Ansprüche dieser Art an ihren Lebensraum und damit an ihr Fluggebiet scheinen wohl das Ausschlaggebende zur Verbreitung zu sein. Optimale Biotope sind warme Lichtungen in Laub- und Laubmischwäldern, Heidegebiete und warme Waldwege. Besonders zu finden ist die Art laut Literatur in dichtem Unterholz mit reichlich Heidekraut = doch wo gibt es solche Orte grundsätzlich noch?

Die Vorderflügel des Kleinen Nachtpfauenauges messen zwischen 2 und Zentimetern, dabei ist das Männchen der deutlich kleinere Partner. Es hat stark ausgeprägte, kammartige Fühler, doch zu deren Bedeutung später. Die größeren Weibchen weisen eine graue Grundfärbung auf, während die Hinterflügel der Männchen graubraun überhaucht sind.

Die Falter fliegen in einer Generation ab etwa dem 10. April bis in das 2. Maidrittel hinein. Während die Weibchen nur nachts fliegen, sind die Männchen auch tagaktiv, man kann ihrem rasanten Zickzackflug dann mit den Augen kaum folgen. Die Weibchen sitzen tagsüber ruhig auf einem Ast. Sobald sie einige Tage nach ihrem Schlupf paarungsbereit sind, schütten sie Pheromone (Sexualduftstoffe) aus. Die Männchen nehmen diese Lockstoffe mit ihren Kammfühlern auch auf große Entfernung auf. Dann versuchen sie mit dem schon erwähnten Zickzackflug das Weibchen genau zu orten und so zu finden.

Die Eier legen die Weibchen anschließend an die Begattung in kleinen Trauben an die Stängel der Futterpflanzen. Das können Schwarzdorn (Schlehe), Himbeere, Brombeere, Heidekraut oder Wildrosen-Gewächse sein.

Die Raupenzeit beginnt je nach Datum der Eiablage im Mai, kann sich aber auch bis zum Juli hinziehen. Anfangs leben die frisch geschlüpften Räupchen gesellig, vereinzeln sich aber mit zunehmendem Alter immer mehr. Zur Zeit ihrer Verpuppungsreife leben sie grundsätzlich einzeln.

Dann bauen sie sich ein birnenförmiges Gespinst inmitten von Zweigen mit einer nach oben zeigenden Öffnung. Darin verpuppen sie sich. Aus dieser engen Öffnung zwängt sich nach der Überwinterung der Puppe im Frühjahr der fertige Falter heraus.