Der Streckfuß ist auch in der Gemeinde Finnentrop ein weit verbreiteter Nachtfalter. Allerdings kommt die Art nicht in Fichtenwäldern vor. Der Lebensraum umfasst vielmehr Laubwald aller Art und aller Altersstufen. Auch auf Friedhöfen mit entsprechendem Busch- und Baumbestand, in Gärten und Hecken sind die Falter anzutreffen.
Streckfuß-Falter erreichen eine Flügelspannweite zwischen 4 und 6 (6½) Zentimetern. Dabei sind wie bei vielen Falterarten die Weibchen die deutlich größeren Vertreter.
Die Vorderflügel der Falter sind weitgehend grau und weisen eine bräunliche Zeichnung auf, zwischen 2 und 4 Binden sind als Zackenmuster erkennbar.
Auch beim Streckfußfalter gibt es hell und dunkel gefärbte Exemplare, letztere können sogar einfarbig dunkelbraun sein. Die Männchen tragen auffallend große und stark gefiederte Fühler.
Auffallend sind bei ruhenden Faltern die lang nach vorne ausgestreckten Vorderbeine, sie führten zur Namensgebung „Streckfuß“.
Die Flugzeit des Streckfußes geht über Mai und Juni, es gibt jährlich nur eine Generation.
Die Raupen dieser Falterart können sowohl grüne, gelbe, rosa als auch schwarze Farbanteile besitzen. Am Körperende tragen sie einen größeren Borstenpinsel von rötlicher oder rotbrauner Farbe, dieser führte zur Bezeichnung „Rotschwanz“.
Die Raupen ernähren sich vor allem von jungen Blättern verschiedener Laubholzarten. So verzehren sie Hain-Buche, Salweide, Birke und Eiche. Man findet sie gelegentlich zwischen Juli und Oktober auf jungen Exemplaren der vorgenannten Futterpflanzen.
Die Verpuppung findet am Boden statt, dort spinnt sich die ausgewachsene Raupe zwischen Laub und Bodenmull einen festen Kokon. Darin überwintert die Puppe, bis zum richtigen Zeitpunkt der Falter schlüpft.
Die Weibchen legen nach erfolgter Begattung zahlreiche Eier in sogenannten Spiegeln ab, dazu heften sie diese nacheinander flächig an Zweige oder Äste.
Die geschlüpften Räupchen sind anfangs gesellig, vereinzeln sich aber schon bald.