Der Trauermantel ist einer der größten Tagfalter in Deutschland – und einer der seltensten. Wir haben ihn auf dem Gebiet der Gemeinde Finnentrop erst zweimal beobachtet, bodenständig (d.h. er vermehrt sich hier auch) ist er bei uns nicht. Beide Beobachtungen waren Zufall, die Falter saßen jeweils an einem Baumstamm und sonnten sich. Er gehört mit zu den seltensten Gästen aus dem Reich der Schmetterlinge.
Bis etwa zur Mitte des vorigen Jahrhunderts war der Trauermantel überall heimisch und meist auch häufig. Dann schrumpfte der Bestand aus ungeklärten Gründen drastisch zusammen und hat sich bis heute nicht erholt.
Der eigentliche Lebensraum dieses imposanten Falters wird mit lichten Wäldern, Waldrändern, buschbestandenem Gelände und vor allem warmen Tälern angegeben.
Mit 3½ Zentimetern Vorderflügellänge hat der Trauermantel die Größe eines Schwalbenschwanzes, er ist also nicht zu übersehen. Die Oberseite aller Flügel ist dunkelbraun, ein breiter rahmfarbener Flügelrand fällt sofort ins Auge, er ist dadurch mit keiner anderen Falterart zu verwechseln.
Die Falter überwintern in hohlen Bäumen oder sonstigen Verstecken, bei ansteigenden Außentemperaturen verlassen sie das Winterquartier und fliegen noch bis in den Juni. Die nächste Generation schlüpft im Juli und lebt dann bis ins nächste Jahr.
Es gibt beim Trauermantel keine anderen Rassen oder Formen. Das im Winter verblassende Band deutet nicht auf eine Unterart hin, es ist keine Frühjahrsform.