Der Zitronenfalter fliegt in der Gemeinde Finnentrop wohl überall, er ist aber nirgends sehr häufig. Mit seinen 3 Zentimeter langen Vorderflügeln und der gelben Farbe fallen die Tagfalter sofort auf. Beim Männchen ist das Gelb leuchtend, während das Weibchen deutlich blasser gezeichnet ist – man kann es bei flüchtiger Betrachtung durchaus mit einem Kohlweißling verwechseln. Beide Geschlechter tragen auf jedem ihrer 4 Flügel einen orangeroten Punkt.
Die Flugzeit der bei uns geschlüpften Falter beginnt Anfang Juli und geht bis Mitte Juni des nächsten Jahres, aber mit einer langen Winterpause. Zitronenfalter zählen zu den Faltern mit der längsten Lebenserwartung weltweit. Um die lange Flugzeit energetisch zu bewältigen, legt der Falter immer wieder und oft „Pausen“ ein. Er fliegt einige Tage, um dann wieder für Wochen in Starre zu fallen. In der aktiven Zeit nimmt er Nektar auf, um neue Energie zu tanken.
Je nach Witterung, spätestens aber im Herbst, setzen sich die Falter irgendwo ins trockene Laub oder ins Gezweig niedrig über dem Boden. Dort verharren sie ungeschützt auch bei Temperaturen, die weit unter Null liegen. Selbst wenn Schnee oder Eis sie bedeckt, macht ihnen das auch nichts aus. Ihre Kälteresistenz hängt mit ihrer Körperflüssigkeit zusammen, die aus Salzen, Eiweiß und Wasser besteht, eine Art Frostschutzmittel.
Die bis 50 Millimeter großen Raupen verzehren die Blätter des Faulbaum’s (Rhamnus frangula), von dem die Art auch ihren Namen hat. Etwa nach 4 Wochen Raupenzeit verpuppen sie sich.
Im Frühjahr kann man den Hochzeitsflug der Zitronenfalter beobachten, danach legen die Weibchen von Gonopteryx rhamni ihre Eier meist einzeln an die sich entfaltenden Blätter des Faulbaum’s. Die geschlüpften Räupchen sitzen anfangs auf der Unterseite eines Blattes auf dessen Mittelrippe, später zeigen sie das gleiche Verhalten auf der Oberseite der Blätter. Die Gürtelpuppe hängt sich meist an die Unterseite eines Zweiges an.