Direkt zu:

Schnellnavigation

Suche

Seiteninhalt

Bergeidechse – Lacerta vivipara 

Die Berg- oder Waldeidechse ist in der Gemeinde Finnentrop häufig anzutreffen. Man findet sie hauptsächlich in Waldgebieten, in vegetationsreichen Bachtälern und an Böschungen. Je nach Länge des Winters kann es bis in den Mai hinein dauern, bis die Tiere ihre Winterverstecke verlassen. Im Revier einer Bergeidechse gib es immer Besonnungsplätze auf denen sich die Tiere aufwärmen, das können Baumstämme, Stubben oder größere Steine sein. Dort können sich durchaus auch mehrere von ihnen aufhalten, Bergeidechsen sind nicht sehr territorial. Ganz vereinzelt kann es bei sehr heißem Wetter zu Paarungskämpfen zweier Männchen kommen, doch das ist wohl eher die Ausnahme.

Erwachsene Exemplare wirken bei flüchtigem Hinsehen oberseits dunkelbraun. Betrachten wir sie näher, sehen wir eine Rückenpartie mit kleinen, unregelmäßig wirkenden hellen und dunklen Flecken. Eine dunkle Mittellinie zieht sich über den etwas helleren Rücken, während die Seiten mit hellen und dunklen Abzeichen versehen sind. Ein langer und kräftiger Schwanz mit schlanker Spitze rundet das Bild ab.

Jungtiere sind dunkel- bis schwarzbraun gefärbt, sie haben auf dem Rücken einen deutlichen Bronzeschimmer. Das eigentliche Alterskleid bekommen sie erst im 3. Lebensjahr. Doch das 2. Jahr erreichen schon nur noch 10 bis 20% von ihnen, der Rest fällt Freßfeinden zum Opfer. Sie werden nicht nur von vielen Vogelarten verzehrt, sondern sie fallen mit ihrer geringen Größe von anfangs gut 4 Zentimetern selbst großen Laufkäfern zum Opfer.

Die Erwachsenen haben neben den Turmfalken und Rabenvögeln noch die Schlingnatter zu fürchten (doch die kommt nur noch ganz selten bei uns vor). In Siedlungsnähe ist auch der negative Einfluss der freilaufenden Hauskatzen bedeutend.

Trächtige Weibchen sind bald nach der Paarungszeit im Mai an ihrem stark verbreiterten und aufgewölbten Leib gut zu erkennen. Sie setzen bald darauf zwischen 4 und 14 Jungtiere mit einer Länge von 40 bis 45 Millimeter ab. Eigentlich legen Bergeidechsen Eier, doch meistens schlüpfen die Jungtiere schon im Mutterleib aus der Eihaut, spätestens aber während oder kurz nach der Eiablage. Die Jungtiere sind sofort auf sich gestellt. Als Nahrung kommen Spinnen und Fliegen in Frage, später nehmen sie auch Grashüpfer, Steinläufer und kleinere Käfer auf.

Morgens müssen sich Bergeidechsen erst auf „Betriebswärme“ bringen, die liegt zwischen 25 und 30 Grad. Nachdem sie die Nacht in alten Nagerbauten oder unter flachen Steinen verbracht haben, suchen sie deshalb zuerst die Besonnungsplätze auf. Diese Plätze und ihre Verstecke sind der Mittelpunkt ihres Revier’s, sie werden im Laufe des Tages immer wieder aufgesucht.