Der Dreistachlige Stichling kommt in der Gemeinde wohl nur in wenigen Gewässern vor. Da diese Fischart langsam fließende oder stehende Gewässer benötigt, die zudem noch über eine ausreichende Unterwasser-Pflanzenschicht verfügen müssen, sind es nicht viele Vorkommen, Die Art geht dabei auch in kleinste Bäche, wenn diese nur ihre Ansprüche erfüllen.
Diese Stichlingsart – es gibt noch den Neunstachligen Stichling, der jedoch kleiner ist, bedeutend seltener und bei uns nicht vorkommt – wird maximal 11 Zentimeter lang. Der wissenschaftliche Name aculeatus kommt aus dem Lateinischen und heißt stachelig.
Bei Gefahr verschwinden Stichlinge blitzschnell im schützenden Pflanzendickicht. Der Dreistachlige Stichling ist ein Jäger, ein regelrechter Räuber. Er lebt von vielerlei Kleintieren der Gewässer und macht auch vor Jungfischen anderer Arten nicht Halt. Ansonsten haben sie Würmer, Kleinkrebse und Insektenlarven auf ihrem Speiseplan, auch Molchlarven werden gejagt.
In unseren Biotopteichen im oberen Frettertal hatten wir anfangs einen guten Besatz an Moderlieschen. Doch schon nach einigen Jahren waren diese komplett verschwunden und es gab als einzige Fischart nur noch Dreistachlige Stichlinge. Da wir sie nicht eingesetzt hatten, können sie nur durch Wasservögel eingeschleppt worden sein. Es gab dann keinen Nachwuchs mehr bei den Moderlieschen, alle anfallenden Jungfische wurden von den sich gut vermehrenden Stichlingen verzehrt.
Interessant ist die Fortpflanzung des Dreistachligen Stichling. Ab März – April bis in den Juli hinein ist Laichzeit. Dann bauen die dann auffällig gefärbten Männchen aus Pflanzen-Fasern und Teilen ein regelrechtes Nest am Boden des Gewässers. Das Baumaterial wird von einem Nierensekret zusammen gehalten. Dort hinein legen dann nacheinander mehrere Weibchen ihre Eier (jeweils zwischen 80 und 400 je Weibchen) ab.
Das Männchen besamt die Eier jeweils und vertreibt anschließend die Weibchen. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Jungfische nach 4 bis 10 Tagen, sie werden dann noch einige Zeit vom Männchen bewacht und betreut. Trotzdem fallen viele von ihnen Fressfeinden zum Opfer.