Der Grasfrosch ist der häufigste Froschlurch in der Gemeinde Finnentrop und darüber hinaus auch in Nordrhein-Westfalen. Überall, wo auf mäßig feuchtem und nicht allzu saurem Boden eine dichte Vegetation gedeiht, kann man den Grasfrosch antreffen. Besonders bevorzugt werden die feuchten Bereiche längst der Bach- und Flußtäler.
Zur Laichzeit (Fortpflanzungszeit) konzentrieren sich die erwachsenen Frösche an bestimmten Orten, den Laichgewässern. Solch ein Stammgewässer ist im Leben eines Frosches der Punkt, den er wenigstens einmal im Jahr wieder aufsucht. Es gehört zu seinem Streichgebiet, also zu seinem gesamten Lebensraum, aber er entfernt sich nicht selten im Sommer sehr weit davon. Grasfrösche besiedeln aber schneller als andere Lurcharten neu entstandene Gewässer.
Am besten kann der Bestand der Grasfrösche erfasst werden, wenn sich die Tiere im letzten Märzdrittel und der ersten Aprilhälfte im Wasser gesammelt haben. Das Knurren der Männchen ist allerdings nur aus der Nähe und auch nur gelegentlich zu vernehmen. Viel auffälliger sind die großen Laichballen, von denen jedes Weibchen 2 große und mitunter noch einige kleinere im Flachwasser ablegt.
Als Laichgewässer dienen fast alle Typen stehender Gewässer sowie solche Abschnitte von kleineren Fließgewässern, die nur langsam durchströmt werden. Allerdings müssen alle Laichgewässer eine Mindestwassertiefe von etwa 15 Zentimetern aufweisen, in diesen Bereichen wird der Laich abgesetzt. Die Laichzeit beginnt gleich nach Winterende, zuerst sind natürlich die Exemplare zu bemerken, die im Laichgewässer selber an tieferen Stellen überwintert haben.
Mindestens einen Meter tief müssen solche Bereiche sein, damit der Frost auch im strengsten Winter nicht bis zum Grund reicht. In diesen tiefen Zonen graben sich viele Grasfrösche bereits im Herbst in den Schlamm ein, um die kalte Jahreszeit in Kältestarre zu überleben. Grasfrösche sind aber auch unter einer Eisdecke noch in der Lage, sich langsam zu bewegen, auch wenn ihr Stoffwechsel in dieser Zeit stark eingeschränkt ist.
Wenn der Grasfrosch auch heute noch der häufigste Froschlurch bei uns ist, sagt das aber nichts über seine Gefährdung aus, auch der Grasfrosch befindet sich in seinen Beständen landesweit auf dem Rückgang. Das liegt nicht an seinen natürlichen Feinden, die da Graureiher, Schwarzstorch, Ringelnatter, Igel, Iltis und die Krötenschmeißfliege sind. Auch dass ihre Kaulquappen von Molchen, Großlibellen- und Gelbrandkäferlarven dezimiert werden, ist schon seit Urzeiten so und hat wohl nicht wirklich zum Schwund der Vorkommen beigetragen. Nein, es sind heute andere Einflüsse, die den Grasfrosch und andere Frosch- und Schwanzlurche in ihren Zahlen teilweise bereits in kritische Bereiche ihrer Populationsgröße gebracht haben.
Besonders in landwirtschaftlich genutzten Flächen ist der Schwund auch an Grasfröschen deutlich zu bemerken. Ein nicht unerheblicher Aderlass in zunehmenden Maße ist auch der Verkehr für verschiedene Populationen, ebenso hat die gedankenlose Zerstörung und Beseitigung von Feuchtgebieten, Tümpeln und Wassergräben großen Einfluss auf diese.