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Weinbergschnecke – Helix pomatia

Durch den großen Anteil an kalkhaltigen Böden in der Gemeinde Finnentrop ist hier die Weinbergschnecke häufig. Zwar braucht die größte einheimische gehäusetragende Landschnecke nicht unbedingt Kalk, doch sie fühlt sich auf solchen Flächen, besonders wenn diese dann noch feucht sind, äußerst wohl.

Weinbergschnecken werden bis 10 Zentimeter lang und etwa 30 Gramm schwer. Laut Literatur werden sie in der Natur bis etwa 8 Jahre alt, in Zuchtbetrieben sollen sie 20 Jahre erreichen können. In Deutschland stehen Weinbergschnecken unter besonderem Schutz, deshalb werden sie zum Verzehr speziell in Gehegen gezüchtet.

Wie bei allen Schneckenarten, gliedert sich der Körper auch bei der Weinbergschnecke in Fuß, Kopf, Mantel und Eingeweidesack. Zusätzlich besitzen sie, wie andere Gehäuseschnecken auch, ein spiralig gewundenes „Schneckenhaus“, ein Gehäuse aus Kalk. Die Spirale des Schneckenhauses ist fast immer rechtsdrehend, nur bei einem von 20.000 Tieren ist es auch mal linksdrehend.

Mit der Kriechsohle ihres muskulösen Fußes bewegen sich alle Schnecken vorwärts, sie hinterlassen dabei eine feuchte Schleimspur, auch die Weinbergschnecke trägt ihr Gehäuse dabei mit sich. Mit ihren 4 ausgestreckten Fühlern (2 kleine befinden sich unten, 2 größere oben am Kopf) ertasten sie ihren Weg. Die beiden oberen Fühler tragen je ein Auge. Berührt ein Fühler ein Hinderniss, wird er schnell zurück gezogen. Bei Gefahr zieht sich die ganze Schnecke in ihr Schneckenhaus zurück.

Weinbergschnecken verzehren Algenbewuchs und weiche Pflanzenteile, sie raspeln sie mit ihrer Zunge und den darauf befindlichen 35 40.000 Zähnchen ab. Die Schnecken sind auf Kalk in ihrem Lebensraum angewiesen, sie brauchen ihn zum Auf- und Weiterbau ihres Gehäuses. Ferner benötigen sie Kalk für die Erstellung ihres Schutzdeckels.

Den Winter verbringen Weinbergschnecken in Kältestarre im Boden, in den sie sich eingegraben / eingeschoben haben. Die Gehäuseöffnung wird dazu mit einem Kalkdeckel verschlossen. Auch bei lange anhaltender Trockenheit dichten sie ihr Gehäuse mit einem solchen Deckel ab, er schützt sie vor schneller Austrocknung.

Jede Weinbergschnecke produziert weibliche und männliche Keimzellen, sie sind Zwitter – können sich aber nicht selbst befruchten. Bei einem Liebesspiel zwischen zwei Schnecken werden sogenannte Liebespfeile ausgetauscht, ca. 10 Millimeter lange Kalkpfeile. Sie treiben sie sich gegenseitig in den Körper, gleichzeitig erfolgt die gegenseitige Begattung

Nach 4 bis 6 Wochen legen die Schnecken zwischen 40 und 60 weiße Eier in eine selbst geschaffene Erdhöhle, welche sie nach der Ablage wieder verschließen. Nach etwa 2, manchmal auch erst nach 3 Wochen schlüpfen die Mini-Weinbergschnecken. Sie haben so viele Freßfeinde, dass höchstens 5 von 100 groß werden.