Die Gemeine Akelei (in manchem Pflanzenführer steht sie auch als Gewöhnliche Akelei) wächst in der Gemeinde Finnentrop in lichten Wäldern, in Mischwäldern, an Weg- und Straßenböschungen und im Gebüsch. Sie steht oft in illustrer Gesellschaft von Lungenkraut und Lerchensporn, vereinzelt stehen in ihrer Nachbarschaft auch die beiden Orchideen Mannsknabenkraut und Großes Zweiblatt.
Die zweijährige Akelei ist eine 30 bis 80 Zentimeter hohe Pflanze, die im Juni ihre Hauptblütezeit hat. Bei entsprechender Witterung kommen erste Exemplare schon Ende Mai zur Blüte, diese kann sich aber an schattigen Wuchsorten auch bis Anfang Juli hinziehen. Aus den Gärten kennen wir viele Zuchtformen. Nicht nur in ihren Blütenfarben sind sie verändert, sondern es gibt auch gefüllte Blüten und niederwüchsige Arten. Leider gelangen auch immer wieder solche Zuchtformen mit Gartenabfällen in die Natur, doch den Bestand an „Wilder“ Akelei haben sie bis heute nicht gefährdet.
Die Stängel der Akelei sind meist verzweigt, an ihnen sitzen die unverwechselbaren, mehrfach dreiteilig geteilten und langgestielten Blätter. Die schönen nickenden Blüten sind das Besondere an der Pflanze, die zu den Hahnenfußgewächsen gehört.
Die Blüten sind überwiegend dunkel-blauviolett, sie sitzen an langen Stielen an denen man bei näherer Betrachtung noch zwei kleine Vorblätter je Blüte findet. Die 5 Kelchblätter sind von gleicher Farbe wie die (ebenfalls 5) Kronblätter. Die Kronblätter bilden einen langen und an seinem Ende hakenförmigen Sporn von immerhin bis zu 2 Zentimeter Länge, dieser enthält den Nektar der Blüte. Die Staubgefäße bilden mit ihrem Gelb einen wunderbaren Kontrast zur dunklen Blüte, sie schauen unten etwas aus ihr heraus.
Die Form der Blüte ist eine Anpassung an die sie bestäubenden Insekten. Die Akelei wird meist von Hummeln besucht, die – trotz ihrer oft beachtlichen Leibesfülle – versuchen zum Nektar vorzudringen. Gelingt das nicht, wird die Pflanze auch mal um ihre Bestäubung „betrogen“. Insekten, die wegen der fehlenden Rüssellänge nicht bis zum Nektar vordringen können, beissen seitlich den Sporn auf , sie betrügen dabei tatsächlich die Blüte um ihre Bestäubung.
Langrüsselige Insektenarten aber übertragen bei ihren Besuchen der Blüten jeweils den Pollen auf die Pflanze. Die ebenfalls 5 zählenden Fruchtknoten entwickeln sich nach der Bestäubung zu Samenkapseln, die später ihren schwarzen und glatten Samen in großer Anzahl entlassen.
Die Gemeine Akelei ist vollkommen geschützt, sie darf also weder abgepflückt noch ausgegraben werden. Bei uns im Süderbergland gilt ihr Bestand als gefährdet. Alles an der Pflanze ist leicht giftig!