Mit seinen 3½ Zentimeter langen Vorderflügeln ist der Kaisermantel, auch Silberstrich genannt, einer der Großen unter den Tagfaltern – und einer der auffälligsten. Ab Mitte Juni bis in den September hinein kann man den recht häufigen Kaisermantel eigentlich überall dort sehen, wo Nahrung in Form von nektarspendenden Pflanzen zu finden ist. Gerne besuchen die zu den Schecken- oder Perlmutterfaltern zählenden Tiere bei uns blühende Disteln und Wasserdost.
Die Oberseite der Flügel ist orangebraun gefärbt, darin sind dunkle Striche und Punkte eingestreut. An der Flügelunterseite fallen sofort die silbrig-weißen Flügelkanten und Streifen auf, die ihm auch seinen Namen gaben.
Das Weibchen des Kaisermantel kommt in zwei Farbvarianten vor. Die eine gleicht der des Männchens, bei der anderen Form ist die Oberseite dunkler und wie mit Grün überhaucht.
Die Weibchen legen ihre Eier an die Rinde oder in deren Ritzen in der Nähe der späteren Futterpflanzen der Raupen ab, das sind vor allem Veilchen-Arten (Viola),aber auch Himbeere (Rubus idaeus). Die kleinen Räupchen schlüpfen nach kurzer Zeit, nehmen aber vor dem Winter keine Nahrung mehr zu sich. In diesem Stadium überwintern sie auch. Im Frühjahr begeben sie sich nach dem Austreiben ihrer Futterpflanze zu dieser und beginnen zu fressen. Sind sie mit einer Länge von 4½ bis 5 Zentimeter ausgewachsen, verwandeln sie sich in eine Stürzpuppe, die nach wenigen Wochen den Falter entlässt.