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Rotkehlchen – Erithacus rubecula   

Neben Amsel und Buchfink ist das Rotkehlchen eine der häufigsten Vogelarten überhaupt, sie sind auch in der Gemeinde Finnentrop an fast allen Örtlichkeiten anzutreffen. sie leben in Dörfern ebenso wie im Fichtenwald. Ihre größte Brutdichte erreichen sie in unterholzreichen Wäldern, Feldgehölzen und Gebüschen. Dort liegen die Reviere dicht aneinander und manche Nachbarschaftsfehde wird zu Beginn der Brutzeit im April ausgetragen.

Die leuchtend rostrote Kehle und der ebenso gefärbte Brustlatz eines Kontrahenten, beide Geschlechter sind beim Rotkehlchen gleich gefärbt, sind für den Revierinhaber regelrecht ein rotes Tuch. Dann wird aus dem nur 14 Zentimeter messenden Vögelchen eine regelrechte Furie. Erst wird versucht, den Gegner mit Gesang zu vertreiben. Nutzt das nichts, werden Schnabel und Krallen eingesetzt. Schließlich wird der Schwächere aus dem Revier gejagt und noch über die Grenze hinaus verfolgt. Anschließend verkündet der Sieger (es muss nicht unbedingt der alte Revierinhaber sein) mit einem Liedchen seinen Erfolg.

Beim Rotkehlchen singen beide Geschlechter ihre perlenden, etwas wehmütig und melancholisch klingenden Strophen, die des Weibchens sind kürzer als die des Männchens. Der Gesang wird vom ersten Grau am Morgen bis spät in den Abend hinein vorgetragen, vereinzelt singt auch mal ein Vogel nachts im Schein einer Laterne. Fast das ganze Jahr sind Rotkehlchen zu vernehmen, nur in strengen Wintern sind die Sänger verstummt. Die meisten von ihnen (manchmal sogar die gesamte Population) sind dann der Härte des Winters ausgewichen und in mildere Lagen gezogen, teilweise geht’s dann bis Afrika.

Werden Rotkehlchen auf etwas ungewohntes oder als gefährlich Einzustufendes aufmerksam, ertönt das sogenannte „Schnickern“. Es ist ein in schneller Reihenfolge ertönendes hartes „“zik-zik …“. Rotkehlchen stehen aufrecht mit heraus gestreckter Brust, sie „knicksen“ öfters.

Bei der Balz der Rotkehlchen füttert das Männchen das Weibchen. Danach baut dieses an einem durch überhängendes Gras geschützten Ort (an einem Ufer, am Wegesrand oder in einer Vertiefung – immer am Boden) ein Nest aus Laub und Halmen und legt 4 oder 5 Eier hinein. 13 oder 14 Tage bebrütet es alleine das Gelege und die geschlüpften Jungen (sie sind schwarz und nackt) werden noch einige Tage von ihr gewärmt.

Wenn die Jungvögel nach 2 Wochen ausfliegen, fehlt ihnen noch die rote Brust, deshalb können sie sich bis zur Herbstmauser auch noch ungestraft im elterlichen Revier bewegen. Es finden 2 Bruten im Jahr statt.

Rotkehlchen suchen am Boden ihre Nahrung, die aus Insekten, Spinnen, Regenwürmern und kleinen Schnecken besteht. Manche „Dorf-Rotkehlchen“ werden so vertraut, dass sie dem Menschen bei der Gartenarbeit zuschauen, um freigelegte Würmchen zu erbeuten.

Im Winter erscheinen die verbliebenen Rotkehlchen gerne an Winterfütterungen, um dort weiches Futter (z.B. in Öl geröstete Haferflocken) zu sich zu nehmen.