Schwanzmeisen sind in der Gemeinde eine weit verbreitete, aber durch ihre Unauffälligkeit schwer zu erfassende Brutvogelart. Schwanzmeisen bilden eine eigene Familie, sie sind mit den „echten“ Meisen nahe verwandt, unterscheiden sich aber durch ihre langen Schwänze, es kommt nur eine Art in Europa vor.
Wir nennen die 14 Zentimeter langen Vögel immer „fliegende Pfännchen“, denn an einem kleinen kugeligen Körper sitzt ein langer Schwanz, deshalb ist ihr Aussehen nicht unähnlich einer Pfanne. Bei den einheimischen Exemplaren ist der Kopf weiß mit einem breiten, schwarzen Überaugenstreifen, Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Im Winter kommen öfters in den umherziehenden Trupps Vögel vor, die einen rein weißen Kopf haben, sie kommen aus Nordeuropa und werden als eigene Rasse gehandelt. Schultern, Bürzel und hinterer Bauch unserer einheimischen Vögel sind hübsch altrosa gefärbt. Schwanzmeisen haben über dem Auge ein gelbes Lid, das ist ebenso charakteristisch für die Art wie die weißen Außenkanten des Schwanzes.
Schwanzmeisen brüten gerne in unterholzreichen, lichten Laubwäldern, in Hecken und Dickichten; vereinzelt auch in älteren Fichtenanpflanzungen, wenn sie nur nicht zu dicht sind.
Das kugelförmige, geschlossene Nest aus Moos, Spinnweben und Pflanzenwolle mit seitlichem Eingang ist außen mit Flechten von dem Baum verkleidet in dem es sich befindet (oft in einer Astgabel), so dass es eigentlich unsichtbar sein sollte. Trotzdem wird ein großer Anteil der Bruten von Freßfeinden gefunden und ausgeraubt. Innen ist es mit Tierhaaren und Federn warm ausgekleidet, man hat schon bis zu 300 von letzteren in einem Nest gezählt.
Ihre Nahrung, die meist aus Insekten und Spinnen besteht, suchen Schwanzmeisen gerne an Zweigspitzen hängend oder von dünnen Ästchen ab. Schnell wechseln sie immer von einer Futterstelle zur anderen. Meist hört man sie bevor sie zu sehen sind. Häufig und sich immer wiederholend ertönen ihre Stimmfühlungsrufe „tsrrr-tsrrr“ oder „zerrr-zerrr“, mit ihnen halten die Exemplare einer Gruppe Kontakt zueinander.
Im Winter kommen Schwanzmeisen gerne (manche wohl ausschließlich) an die Winterfütterungen in den Dörfern. Dort nehmen sie mit ihren kleinen Schnäbelchen Fett oder Talg auf. Dabei hängen manchmal bis zu 6 – 8 Exemplare an einem einzigen Meisenknödel.
Zweimal im Jahr wird gebrütet, und zwar nur vom Weibchen. Zwischen 6 und 10 Eier hat es gelegt und sitzt jetzt mit kurzen Unterbrechungen 12 Tage darauf. Die Jungen bleiben 15 – 16 Tage im Nest, dann ziehen alle als Familienverband bis nach dem Winter umher. Es ist erstaunlich, wie die zahlreichen Jungvögel überhaupt im Nest Platz haben. Es scheint, wenn die Jungen größer sind, förmlich zu leben – doch es hält.