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Kleiner Winterling – Eranthis hyemalis 

Noch bevor das Schneeglöckchen aufblüht, zeigt sich schon ein noch früherer Frühlingsbote. Meist kommt er schon zum Vorschein bevor der Schnee verschwunden ist, es ist der Kleine Winterling. Seine Blühzeit liegt von Ende Januar bis in den März hinein.

Die Farbe der Blüten ist so gelb wie später im Jahr die der Sumpfdotterblume. Die schalenförmigen Einzelblüten werden aus 5 bis 8 Blütenhüllblättern gebildet, sie werden von 3 fingerförmig aussehenden Hochblättern direkt unter ihnen eingerahmt. Die Blüten haben einen Durchmesser zwischen 2 und 3 Zentimeter, sie stehen auf 1015 Zentimeter hoch wachsenden Stängeln, bei uns im Garten werden sie allerdings nur 5 Zentimeter hoch.

Es ist schon etwas Besonderes im Pflanzenreich, wie diese Blume ihre Knospen durch die Schneedecke ans Licht schiebt und dort die Blüten entfaltet, ihnen machen auch neuerliche Schneefälle nichts aus.

Doch was gibt dieser Blume die Kraft, im Winter ihre Schönheit zu entfalten? Der Kleine Winterling ist eine mehrjährige Pflanze mit knolligem Wurzelstock tief im Boden. Von diesem geht das Signal aus, den harten Boden zu durchdringen und alljährlich zu erscheinen.

Ehemals war der Winterling nur in Südeuropa beheimatet, inzwischen ist er in ganz Mitteleuropa eingebürgert. Offenbar mit Gartenabfällen ist er in Wälder und Gebüsche getragen worden und verwildert, vielleicht wurde aber an der einen oder anderen Stelle auch in der Gemeinde Finnentrop sein Samen bewusst ausgestreut. In der Literatur Deutschlands wird er immer als „zerstreut“ oder „selten“ geführt.

Erst nach der Blüte, und das ist eine weitere Besonderheit dieser Pflanze, erscheinen die großen Grundblätter. Sie sind rund und etwas herzförmig, am Wuchsort bilden sie unter guten Bedingungen bald einen grünen Teppich. In dieser Zeit sind auch die Samenkörner reif, es sind  aber nur wenige je Blütenstängel. Das ist auch verständlich, denn eine Blume die winterlichen Bedingungen trotzt, braucht starke Kräfte – die kann sie nicht auf unzählige Samen verteilen.

Im ersten Jahr sind von der kommenden Pflanzengeneration nur kleine Stängel ohne Blüten zu sehen. Diese kommen erst im nächsten Jahr und werden wieder das Rennen gegen Schneeglöckchen, Huflattich und Seidelbast gewinnen.

Nur eine Gartenpflanze, die Schwarze Nieswurz oder auch Christrose genannt, kann mit dem Kleinen Winterling mithalten. Auch sie schiebt ihre Blüten durch den Schnee nach oben.