Der Fischadler ist ein regelmäßig erscheinender Zugvogel über der Gemeinde Finnentrop, er wird sowohl im Frühjahr auf dem Rückzug in seine Brutgebiete im Osten Deutschlands und im Norden Europas wie auch im Herbst auf dem Weg in sein Winterquartier beobachtet.
Vom Fischadlers gibt es nur eine Art, aber die ist fast weltweit verbreitet. Sein Flugbild ist eigentlich unverwechselbar, wenn man ihn erst einmal richtig beobachtet hat. Größer als unser heimischer Mäusebussard und mit einer Flügelspannweite von 165 Zentimetern. Dabei sind seine Flügel lang und schmal, sie sind im Flug deutlich abgewinkelt. Der Flug wirkt langsam und rudernd.
Die Zehen der Fischadler tragen unterseits Stacheln, die Krallen sind besonders lang, stark gebogen und nadelspitz. Diese Merkmale dienen dazu, dass er seine glitschige Beute, sie besteht während des Zuges wohl ausschließlich aus Fisch, überhaupt festhalten kann.
Bei der Jagd fliegt der Fischadler in einer Höhe zwischen 10 und 40 Meter über dem Gewässer, manchmal rüttelt er auch wie wir es vom Mäusebussard kennen. Hat der Vogel einen ihm zusagenden Fisch erspäht, geht er aus dem Such- in einen Jagdflug über. Dazu kippt er regelrecht über die Flügel ab und im rasanten Sturzflug stürzt er mit angewinkelten Flügeln auf seine Beute zu, dabei kann durchaus beim Einschlag ins Wasser der ganze Vogelkörper untertauchen. Die letzten Meter vor dem Eintauchen hat er die Beine weit vorgestreckt und die Flügel an den Körper angelegt. Hatte er Erfolg, ruht er kurz mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Wasser und steigt dann mit wuchtigen Flügelschlägen empor, bei größerer Beute kann das durchaus recht mühsam sein.
Viele der Jagdflüge sind vergeblich, besonders Jungvögel brauchen lange bis sie die richtige Technik erlernt haben. Ganz gleich ob mit oder ohne Beute, das Gefieder wird als nächstes durch starke Schüttelbewegungen während des Fluges vom anhängenden Wasser befreit. Hat der Adler Erfolg gehabt, fliegt er einen freistehenden Baum oder einen Hochspannungsmast an und kröpft dort den Fisch.
Die meisten Beobachtungen von durchziehenden Fischadlern bekommen wir von den Mitarbeitern der großen Fischzuchtanlage Rameil in Müllen im Frettertal. Dort versuchen trotz einer Überspannung der Teichanlagen immer wieder Fischadler zu jagen. Durch ihre genauen Angaben sind wir überhaupt in der Lage, Angaben zum Durchzug der Fischadler zu machen. Vereinzelt werden aber auch Vögel an Bigge und Lenne sowie an kleinen Teichanlagen beobachtet, Fischadler sind eben auch auf dem Zug auf Gewässer mit Fischbesatz angewiesen.