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Buntspecht – Dendrocopos major

Der Buntspecht ist der häufigste unter den einheimischen „Zimmerleuten des Waldes“, er ist in der Gemeinde Finnentrop weit verbreitet, neben ihm kommen auf Gemeindegebiet noch Grau-, Klein- und Schwarzspecht vor. Sein Lebensraum ist der Hochwald mit Laub- und Nadelbäumen und möglichst viel Weichholz, parkähnliche Gärten und Obstbaumbestände werden ebenfalls gerne genutzt.

Alle Spechte sind durch ihren Höhlenbau enorm wichtig für viele Bewohner des Waldes, sie besitzen immer mehrere Höhlen und bauen immer wieder neue. Der Buntspecht ist da sogar einer der eifrigsten, selbst im Winter können wir sein fleißiges Zimmern vernehmen. Diese Höhlen werden verschiedentlich als Bruthöhle genutzt und das manchmal auch noch im Folgejahr, andere dienen nur als Schlafhöhle. Alle Spechte machen nur eine Jahresbrut, beim Buntspecht beginnt sie Ende April oder Anfang Mai. Seine 4 bis 6 rein weißen Eier (sie sind bei allen unseren Spechtarten weiß) werden nur verhältnismäßig kurz bebrütet, gerade mal 1213 Tage. Die Jungen bleiben noch etwa 3 Wochen in der Höhle, in den letzten Tagen vor dem Ausfliegen machen sie dann solch einen Lärm dass man sie bis zu 100 Meter weit hört.

Alle Spechthöhlen finden schnell „Nachmieter“ wenn die eigentlichen Besitzer sie nicht mehr nutzen. Es sind meist Tierarten, die aufgrund ihres Körperbaues nicht in der Lage sind sich selbst Höhlen zu zimmern. So werden die Höhlen des Buntspechtes von verschiedenen Meisenarten, Haselmaus, Garten- und Siebenschläfer genutzt, der Kleiber schmiert bei Bezug gleich den etwa 5 Zentimeter im Durchmesser messenden Höhleneingang auf seine Größe zu.

Aber auch verschiedene Fledermausarten sind auf die Höhlen erpicht, sogar Wildbienen und Hornissen wissen die fertigen Bauten zu schätzen. Bei ihnen reicht aber die auf den 23 Zentimeter messenden Bauherrn exakt angepasste Höhle nach kurzer Zeit schon nicht mehr aus, sie bauen dann außerhalb des Einganges weiter an.

Oft kann man das Trommeln des Buntspechtes vernehmen, es wird dabei auf einer Unterlage mit guter Resonanz eine Schlagfolge von 1418 Schlägen ausgeführt, zum Ende der „Strophe“ leicht schneller werdend. Es sind nicht immer trockene Äste die dafür genutzt werden, auch an Masten oder gar Blechverkleidungen sind Buntspechte schon beobachtet worden, Hauptsache es schallt schön laut. Dieses Trommeln gehört zum Balzritual der Spechte, besonders im Frühjahr wird davon Gebrauch gemacht. Gerade beim Buntspecht ist es aber fast das ganze Jahr immer wieder mal zu hören, die Vögel grenzen damit ihr Revier gegen Konkurrenten ab. Beim Trommeln schlägt der Buntspecht senkrecht auf die Unterlage, während er bei der Nahrungssuche mit seitlichen Schlägen Splitter abschlägt, um Insekten und deren Larven frei zu legen.

Im Winter sind Buntspechte oft an Vogelfütterungen anzutreffen, sie holen sich dort neben Fett auch Nüsse und Sonnenblumenkerne, Meisenknödel werden besonders häufig angeflogen, es werden aber auch an Bäumen verbliebene Äpfel angenommen. Buntspechte sind außerhalb der Brutzeit Einzelgänger, ist ein Exemplar an der Fütterung, wartet das andere auf seine Chance. Bei solchen Gelegenheiten kann man auch das harte „kick“ vernehmen, mit dem die ruffreudigen Vögel sich anmelden.