Direkt zu:

Schnellnavigation

Suche

Seiteninhalt

Rauchschwalbe – Hirundo rustica 

Die Flügel der Rauchschwalbe sind lang und spitz, Stirn, Kinn und Kehle sind rotbraun, eben „rauchfarben“. Oberseite und Kopf schillern blauschwarz, Brust, Bauch und Unterschwanzdecken sind weiß. Der Schwanz ist schwarz mit einem Querband aus weißen Tupfen. Farblich sind Männchen und Weibchen gleich.

Rauchschwalben-Männchen erreichen aufgrund ihrer langen Schwanzspiesse (es sind die verlängerten, äußeren Federn des Schwanzes) eine Körperlänge von 19 Zentimetern. Weibchen sind etwas kleiner, da sie kürzere Spiesse haben. Die Rauchschwalbe ist die einzige mitteleuropäische Schwalbe mit langen Schwanzspießen. Mit ihren kurzen Beinchen sind Schwalben ganz schlechte Fußgänger, sie haben größte Mühe sich damit am Boden überhaupt fortzubewegen, deshalb kommen sie nur zum aufsammeln von Nistmaterial auf den Boden.

Die Rauchschwalbe ist als ausgeprägter Kulturfolger eng an unsere Dörfer und Siedlungen gebunden und brütet meist in Gebäuden. Vereinzelt geschieht dieses aber auch in offenen Ställen, Garagen, Fabrikhallen, unter der Dachkonstruktion des Bahnhofes in Finnentrop, ja sogar in einem Container auf einer Viehweide.

Wir bemerken in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang an Brutpaaren, mit der Abnahme der Viehhaltung gehen auch beide Schwalbenarten zurück.

Außerhalb jeglicher Bebauung trifft man Rauchschwalben nur zur Nahrungssuche an. Die geselligen Vögel sind elegante und geschickte Flieger, die mit reißendem Flügelschlag nach ihrer Beute jagen. Es sind Insekten, die im Flug in der Luft gefangen werden; vereinzelt lesen sie aber auch solche von der Wasseroberfläche ab. Letzteres ist manchmal in einer Schlechtwetterperiode an den Kläranlagen der Gemeinde zu beobachten. Manchmal sieht man Schwalben im Tiefflug ganz nahe über ruhiges Wasser sausen, sie trinken dabei im Flug.

Rauchschwalben (wie auch Mehlschwalben) sind strenge Zugvögel, sie kommen Anfang bis Mitte April aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück und besetzen bald die alten Brutplätze. Sogleich wird mit der Restaurierung des alten Nestes, oft aber auch mit einem Neubau begonnen. Dieses ist notwendig, wenn Sperling oder Zaunkönig das alte Nest für sich in Anspruch genommen haben.

Das Nest klebt als oben offene Halbschale an der Wand und besteht aus Lehmkügelchen, Speichel und eingearbeiteten Grashalmen. Mit der Beschaffung des Baumaterials kommt schon das erste Problem auf alle Schwalben zu, es gibt heute kaum noch Pfützen, an denen sie feuchten Lehm gewinnen können. Mit ganz wenig Einsatz kann ihnen der Mensch da helfen.

Ab Mai werden dann je nach äußeren Bedingungen (gutes Wetter – Regenperioden – Kälte, so dass keine Insekten fliegen) 2 oder 3 Jahresbruten getätigt, es werden jeweils 4 bis 6 Eier gelegt. In Abhängigkeit der Wetterbedingungen wird zwischen 13 und 18 Tagen gebrütet. 3 Wochen müssen die jungen Rauchschwalben im Nest gefüttert werden, dann machen sie die ersten Ausflüge, sie kommen aber nachts noch zum Schlafen ins Nest zurück. Tagsüber warten sie auf Zäunen und Leitungen sitzend auf die Altvögel, die ihnen aus dem Flug heraus Insekten in den Schnabel stopfen, nach und nach beginnen sie dann selber mit der Jagd.