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Zaunkönig – Troglodytes troglodytes 

Der Zaunkönig ist in der Gemeinde Finnentrop mit Ausnahme der großen Wasserflächen nahezu überall vertreten. Als Lebensraum wird buschreiches und feuchtes Umfeld besonders in unseren zahlreichen Bachtälern offenbar bevorzugt. Aber auch in unseren Dörfern wird bei ihm zusagenden Bewuchs-Strukturen eine hohe Bestandsdichte erreicht. Kenntlich sind Zaunkönig durch ihre Winzigkeit, rindenfarbenes Gefieder und einen allzeit gestelzten Schwanz.

Mit einer Körpergröße von gerade mal 9 Zentimetern schlüpft er überall umher: Unter Reisighaufen, in Wurzeltellern, im Dickicht und im Dornengebüsch ist er ebenso präsent wie in der dichten Nadelholzschonung. „Schnurrend“ ist sein geradliniger Flug, meist dicht über dem Boden. Er ist bei uns meist Jahresvogel, zieht aber in Kälteperioden in tiefere Bereiche. Die Verluste in einem langen Winter mit anhaltender Schneelage sind oft sehr hoch, werden aber in mehreren „normalen“ Jahren wieder ausgeglichen. Der Zaunkönig verbringt kalte Nächte meist zusammen gekuschelt mit mehreren Artgenossen in einem Nest.

Im Frühjahr baut das Männchen mehrere kugelige Balz-Nester aus Moos und bietet sie mit viel Gesang den Weibchen an. Entscheidet sich ein Weibchen für ein Nest, wird der seitliche Eingangsbereich dieses Nestes mit Reisig verstärkt und innen hinein kommt eine dicke Auspolsterung mit Federn. In vielen Nestern ist auch trockenes Farnkraut verbaut. Je besser ein Nest versteckt wird, desto größer ist die Chance, dass es nicht von Freßfeinden gefunden wird. In Dörfern und Siedlungen sind streunende Hauskatzen die größte Gefahr für Zaunkönigbruten (aber auch für alle anderen Tiere).

Es gibt wohl kaum einen Ort, an dem Zaunkönige ihr Nest nicht verstecken. So befinden sie sich (nur Beispiele) in Mauernischen, in dichten Efeubeständen, auf Nestern der Rauchschwalbe, in Nistkasten für Halbhöhlenbrüter, auf einem Rehgehörn am Gartenhäuschen,  im dichten Ginster, im Wurzelwerk umgefallener Fichten oder im Gewirr eines Haufens Fichtenäste nach der Durchforstung. Manchmal fallen sie erst auf, wenn das umgebende Ast- oder Blattwerk vertrocknet. Bitte lassen sie die alten Nester an Ort und Stelle, sie werden noch als nächtlicher Zufluchtsort genutzt.

Es gibt meist 2 Jahresbruten zwischen April und Juli, manchmal in verschiedenen Nestern. Das Weibchen legt zwischen 5 und 7 Eier und brütet allein, nur sehr wenige Männchen füttern ihre Weibchen, meist suchen sich diese in stündlichen kurzen Brutpausen ihre Nahrung selber. Nach 14 bis 16 Tagen schlüpfen die Jungen und werden die ersten Tage intensiv vom Weibchen gehudert. Das Verhalten der Männchen ist auch nach dem Schlupf sehr verschieden. Die meisten beginnen jetzt, dem Weibchen bei der Versorgung der Jungvögel zu helfen, einige wenige kümmern sich aber überhaupt nicht um die Brut. Die Jungvögel bleiben bis zu 18 Tage im Nest, sind aber ab dem 14. Tag in der Lage, bei Gefahr heraus zu springen und sich in dichtem Bewuchs zu verbergen. Auch wenn sie normal das Nest verlassen, wirken junge Zaunkönige noch sehr „unfertig“, sie ziehen noch einige Zeit mit den Alten umher.

Alle Arten von Wirbellosen sind die Nahrungsgrundlage der Zaunkönige, neben weichhäutigen Insekten werden auch Spinnen häufig verzehrt. Sie suchen gerne am Boden, in Ritzen und Winkeln, ja sie schlüpfen sogar durch enge Roste um in einem Lichtschacht nach Nahrung zu suchen. Das Zaunkönige so laut singen können, sollte man bei ihrer Größe gar nicht vermuten, sogar während des Winters ist die geschmetterte, zwitschernde und dabei wohltönende Strophe zu vernehmen. Bei Gefahr und zu sonstigen Anlässen hört man noch „teck – teck – teck“, „tr–tr–tr“ oder schnurrend ein „zerrr“.