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Höckerschwan  – Cygnus olor

Der Höckerschwan ist aufgrund seiner besonderen Ansprüche an ein Brutgewässer in der Gemeinde Finnentrop ein seltener Brutvogel, wenn auch sein dominantes Erscheinungsbild anderes vermuten lässt. Es kommt nur auf größeren, langsam fließenden Wasserflächen zu einer Brut, ausnahmsweise brüten sie auch auf den Schönungsteichen der Kläranlagen. Sie kommen von dort wegen der Umzäunung nicht mehr weg und müssen eingefangen und auf andere Wasserflächen gesetzt werden.

Höckerschwäne sind unsere größten und zugleich auch schwersten Schwimmvögel, immerhin können sie ein Gewicht von 12 bis 15 (in diverser Literatur wird gar von über 20  Kilo berichtet) Kilogramm erreichen. Es ist schon beeindruckend, wenn sich diese Riesen der heimischen Vogelwelt unter mächtigen Flügelschlägen und langem Anlauf –  verbunden mit ständigem Wassertreten – in die Luft erheben, Höckerschwäne haben eine Flügelspanne von über 2,2 Meter.

Sie haben einen kraftvollen Flug, wenn sie einmal in der Luft sind,– dabei sind sie allerdings nicht sehr wendig. Auftretende Hindernisse wie Stromleitungen werden oft nicht erkannt und führen meistens zum Anflug mit tödlichem Ausgang. Während des Fluges erzeugen die Flügel ein weithin hörbares Fluggeräusch, ein „singendes Wummern“. Auch daran kann man die zu den Entenvögeln zählenden Höckerschwäne schon von weitem bestimmen.

Dass Höckerschwäne nicht unbedingt flugfaul sind, beweisen vor allem Jungvögel nach dem Verlassen (-müssen) des elterlichen Revieres auf ihren langen Wanderungen innerhalb Europas. Man hat dabei durch Beringung schon Entfernungen von über 1000 Kilometer nachgewiesen. Schwäne, die regelmäßig von Menschen gefüttert werden, bleiben aber auch im Winter an ihren Futterplätzen. Eigentlich sind Höckerschwäne reine Pflanzenfresser. Sie erreichen beim Gründeln mit ihrem langen Hals eine Wassertiefe, in der sie von Schwimmenten wie der Stockente keine Konkurrenz haben.

Vor vielen Jahrhunderten waren Höckerschwäne vermutlich überall im wasserreichen Europa heimisch. Dann dürften sie (Aufzeichnungen gibt es darüber nicht) vom Menschen durch Nachstellung und das Absammeln der Eier wahrscheinlich an den Rand der Ausrottung gebracht worden sein. Es gibt einige Informationen darüber, dass nur wenige Exemplare in den unwegsamen Sümpfen des heutigen Osteuropas überlebten.

In den vergangenen zwei, vielleicht auch drei Jahrhunderten begannen vor allem Fürstenhäuser, zur Zierde ihrer Parkgewässer Höckerschwäne zu halten. Diese Vögel verwilderten zum großen Teil und sind die Stammeltern der heutigen Bestände, richtig „wilde“ Höckerschwäne gibt es heute in Europa wohl nicht mehr.

Höckerschwäne halten, wenn sich erst einmal ein Paar gefunden hat, ein Leben lang zusammen. Dann wird das ausgewählte Revier sehr energisch gegen eindringende Artgenossen verteidigt. Dabei kann es zu solchen Kämpfen kommen, dass der Unterlegene zu Tode kommt. Die Geschlechter erkennt man im Alter an ihren schwarzen Höckern auf der Schnabelwurzel, Männchen haben diese deutlich stärker ausgebildet als die Weibchen.

In einem großen Nest, welches aus Pflanzenteilen an Land auf dem Boden erbaut wird, werden bis zu 8 Eier (meist sind es deren 4 bis 6) gelegt und gut 5 Wochen bebrütet. Die Jungvögel werden erst mit 5 Monaten flugfähig, danach dürfen sie noch eine Weile bei den Eltern verbringen, bis sie von diesen verjagt werden und sich ein eigenes Revier suchen müssen.