Das Wilde, oder auch Gewöhnliche Stiefmütterchen gehört zu den Veilchengewächsen. Es kann als äußerst formenreiche Pflanze bis zu 30 Zentimeter hoch werden, bleibt aber meistens deutlich darunter. Wahrscheinlich ist es einjährig, obwohl einige Literaturstellen auch auf mehrjährig verweisen. Von Mai bis Oktober können wir das Wilde Stiefmütterchen blühend vorfinden.
Diese schöne Blume ist in der Gemeinde häufig, sie wächst auf Ruderalflächen, an Weg- und Wiesenrändern sowie auf Brachland, oft finden wir sie in den eigentlich sehr pflanzenarmen Anpflanzungen von Weihnachtsbäumen.
Die Blätter sind herz- oder eiförmig, immer mit etwas gesägten Außenkanten, stets länger als breit. Dazu gibt es noch sehr verschieden gestaltete Nebenblätter. Die Blüten stehen einzeln auf einem Stängel, sie werden 2½ bis 3 Zentimeter groß. Sie können weiß, gelblich oder auch dreifarbig sein, die oberen Kronblätter sind meistens blau oder violett.
Die Pflanzen werden von verschiedenen Insekten bestäubt, es kommt aber mangels dieser auch zur Selbstbestäubung.
In der Literatur haben wir ein schönes Märchen zum Wilden Stiefmütterchen gefunden, welches wir hier teilweise wiedergeben wollen. Danach ist das große Kronblatt die Stiefmutter, die auf zwei Stühlen (den Kelchblättern) sitzt. Ihre eigenen Töchter sitzen ihr auf je einem Stuhl zur Seite, während die Stieftöchter sich den kleinsten Stuhl teilen und in Blauviolett trauern.