Der Gemeine Beinwell, in der Literatur auch Arznei-Beinwell oder Wallwurz genannt, ist in der Gemeinde Finnentrop regelmäßig zu finden. Er wächst hier meist in den tieferen Lagen, an den Ufern von Gewässern, an Gräben und vor allem an Wegrändern, seine Blühzeit geht von Mai bis Juli.
Die zu den Raublattgewächsen zählende Staude kann bis zu einem Meter hoch werden, oft findet man ganze Gruppen dieser Pflanze beisammen. Der Beinwell treibt aus einem kräftigen Wurzelstock einen dickfleischigen Stängel aus, mit breiten, lanzettlichen Blättern von bis zu 20 Zentimeter Länge daran.
Die Blütenstände sind anfangs eingerollt, einem Schneckengehäuse nicht unähnlich. Die Blüten sind nickend und von der Form einer Glocke, vorne sind sie etwas erweitert und die Zipfel der Blütenblätter stehen leicht nach außen. Meistens sind die Blüten lila oder rotviolett, es kommen aber auch gelblich-weiße vor. Der Blütenkelch ist rotbraun und borstig behaart.
Der Gemeine Beinwell ist eine ausgesprochene „Hummelpflanze“, langrüsselige Hummeln kommen problemlos an den Nektar. Kurzrüsselige Hummel-Arten beißen sich von der Seite her ein Loch in den Blütenkelch, und kommen so an die für sie köstliche und notwendige Nahrung.
Schon früh verwendete man den Beinwell bei Wunden und Knochenbrüchen („Bein“ = Knochen – „well / wall“ = zuwachsen). Das in der Pflanze enthaltene Allantoin regt die Knochenheilung an und hilft bei Prellungen.
Es sei aber ausdrücklich vor Eigenversuchen gewarnt, nur Apotheker kennen sich mit der Verwendung der Pflanze aus, schließlich enthält sie auch noch giftige Alkaloide!