Das Tagpfauenauge ist neben Kleinem Fuchs und Kohlweißling einer der häufigsten Tagfalter, und das nicht nur in der Gemeinde Finnentrop. Überall dort wo Blüten sind, können wir auch das Tagpfauenauge beobachten, er fliegt natürlich auch in den Dörfern, um dort in den Gärten an Blumen Nektar zu naschen. Das Tagpfauenauge überwintert als Falter auf Dachböden (im Frühjahr dort frühzeitig Fenster öffnen), in Scheunen, gut versteckt in Holzspalten oder hinter Gemäuer, Hauptsache der Ort schützt.
Das Männchen von Inachis io erreicht eine Vorderflügellänge von 3 Zentimetern, das Weibchen wird sogar noch etwas größer.
4 große, innen blauschillernde Augenflecken, auf jedem Flügel befindet sich einer, machen das Tagpfauenauge unverwechselbar. Die Grundfarbe der Flügel ist rötlichbraun.
Die überwinternden Falter fliegen bis in den Juni hinein, die Nachkommen können bei uns in guten Jahren in 2 Generationen auftreten. Im Herbst suchen sie frühzeitig ein Winterquartier auf und bleiben dort bis zum Frühjahr.
Die Eier werden – manchmal in großer Anzahl – an die Unterseite eines Brennesselblattes geheftet. Die bis zum letzten Kleid geselligen Raupen leben bei uns ausschließlich von Brennessel, damit ist das Tagpfauenauge ebenfalls auf diese Pflanzenart angewiesen. An anderen Orten wird der Wilde Hopfen noch als Futterpflanze genannt, doch den findet man bei uns äußerst selten und dann nur in geringer Anzahl. Von der ganzen Raupengruppe wird ein Brennesselblatt nach dem anderen bis auf die Rippen abgefressen, dann wechseln sie zum nächsten.
Ist eine Pflanze komplett kahl, wechseln die Raupen auf die nächste. Mit Hilfe ihres Tastsinns erkennen sie, ob es sich um die richtige Futterpflanze handelt, Geruchssinn und Augen haben sie dazu nicht. Trotzdem suchen sie niemals eine falsche Pflanzenart auf. Erst nach der letzten Häutung vereinzeln sich die schwarzen, mit Stacheln bewehrten Raupen. Diese Stacheln können durchaus auch die menschliche Haut durchdringen. Die Raupen findet man von Mai bis Juni und von Juli bis August.
Die bis zu 4½ Zentimeter lang werdenden Raupen hängen sich zur Verpuppung in der Nähe ihres Freßplatzes als Stürzpuppe auf. Nach gut 2 Wochen entlässt die grüne oder graue Puppe ein prächtiges Tagpfauenauge.