Der Kolkrabe gehört zu den Sperlingsvögeln, und damit zu den Singvögeln, er ist der Größte unter ihnen. Mit 65 Zentimetern Körperlänge ist er schon eine kräftige und beachtliche Erscheinung. Damit ist er so groß wie der Mäusebussard und deutlich größer als die Rabenkrähe. Das schwarz erscheinende Gefieder schillert leicht bläulich in der Sonne.
Der Flug der Kolkraben ist ruhig und raumgreifend, große Entfernungen werden dabei zurück gelegt. Dabei ist gut das sichere Bestimmungsmerkmal gegenüber der bei uns häufigeren Rabenkrähe zu sehen, der keilförmige Schwanz, weiter fallen die langen und gleichmäßig schmalen Flügel sowie der mächtige Schnabel auf.
Die Stimme der Kolkraben ist sehr vielseitig und weithin zu vernehmen, zudem sind die Vögel sehr ruffreudig. Da ist zuerst das tiefe „grog“, „kroar“, „krah“ oder das hohl klingende „klonk“ zu nennen, bei vermeintlicher Gefahr ertönt „kra-kra“.
Der Gesang der Vögel ist leiser, aber sehr abwechselungsreich wird geschwätzt, mit rufähnlichen schnarrenden und schnalzenden Lauten. Ferner sind die „Kolke“ in der Lage, bestimmte Laute nachzuahmen. So imitieren sie ohne weiteres Hundebellen oder die Stimmen von Waldarbeitern.
Der Kolkrabe gilt unter Experten als der intelligenteste Vogel der Welt!
Seit 2000 ist der Kolkrabe wieder als Brutvogel im Kreis Olpe nachgewiesen, schon 2 Jahre später wurde er auch in der Gemeinde Finnentrop sesshaft, jährlich wird aus dem Gemeindegebiet eine Brut bekannt. Aus historischer Zeit gibt es leider über eventuelle Vorkommen in unserer Heimat keine Aufzeichnungen, doch für Nordrhein-Westfalen liegen solche vor. Der Kolkrabe wurde so intensiv bejagt, dass es ab 1912 bis um 1980 keinen Brutnachweis für NRW mehr gab.
So geheimnisvoll, wie sich manches am Verhalten dieser Vögel für den Beobachter darstellt, so kompliziert ist auch die Findung eines Brutpaares. Erst mit 3 oder 4 Jahren sind die Vögel überhaupt geschlechtsreif. Erst dann findet sich ein Paar und verlobt sich, diese Verlobung kann bis zu 3 Jahren dauern, erst danach sucht sich das Paar ein geeignetes Revier und schreitet zur Brut! Solch ein Revier hat die 20- bis 25-fache Größe des Revieres eines Rabenkrähenpaares.
Die Nahrung der Kolkraben ist sehr vielseitig, Würmer und Schnecken, kleine Wirbeltiere wie Mäuse werden ebenso wenig verschmäht wie Samen und Früchte, Heuschrecken und größere Insekten werden ebenfalls genommen. Bekannt sind Kolkraben auch für die Herstellung einer Verbindung vom Schuss eines Jägers hin zur Nahrung. Sind Kolkraben in einem Revier heimisch, treffen sie oft noch vor dem Jäger am erlegten Wild ein, der spätere Aufbruch wird von ihnen komplett beseitigt. Auch an Wildfütterungen sind diese Raben regelmäßig zu beobachten, sie nutzen eben jede Möglichkeit zum Nahrungserwerb, aber alles mit größter Vorsicht.
An Aas und alle Art von menschlichem Abfall gehen sie auch, so konnten bis zur Schließung der Müllkippen für die Anlieferung von unbehandeltem Hausmüll stets auch Kolkraben unter den dort zahlreich anwesenden Rabenvögeln entdeckt werden.