Direkt zu:

Schnellnavigation

Suche

Seiteninhalt

Steinmarder – Martes foina

Sein Verbreitungsgebiet hat der Steinmarder im vergangenen Jahrhundert überall in Deutschland beträchtlich erweitert, heute ist er auch in der Gemeinde Finnentrop weit verbreitet. War er früher ein Bewohner der Waldränder, lichter Bergwälder und felsiger Gebiete, so ist er heute als Kulturfolger zu betrachten, es gibt wahrscheinlich mehr Steinmarder in Wohngebieten als außerhalb.

Etwa 85 Zentimeter misst er gesamt, es entfallen auf den Schwanz 25 bis 30 davon. Sein dichtes Fell ist hellbraun bis braun, typisch für den Steinmarder ist der weiße Kehlfleck, welcher sich unten auf der Brust teilt und auf der Oberseite der Vorderfüße ausläuft.

Durch den weißen Kehlfleck lässt sich der Steinmarder deutlich von seinem etwas größeren Vetter, dem Baummarder unterscheiden, bei diesem ist der Kehlfleck gelblich oder orange, „Goldkehlchen“ wird er deshalb auch genannt. Der Baummarder kommt nur in geschlossenen Waldgebieten vor, er meidet den Menschen und ist ein ausgesprochener Kulturflüchter, seine Vorkommen sind allerdings deutlich zurück gegangen.

Steinmarder paaren sich im Juli und August (Ranzzeit), durch Keimruhe wird die Tragzeit des Weibchens auf 8 oder 9 Monate verlängert. Es bekommt im April oder Mai bis zu 7 blinde Junge, diese öffnen erst mit 5 Wochen die Augen. Im Alter von 910 Wochen lernen sie zu klettern und springen. Im Hochsommer sind sie dann selbstständig, bleiben aber noch einige Zeit im Revier der Mutter, bis diese sie verjagt.

Die Nahrung der Steinmarder ist vielseitig, hauptsächlich fangen sie Mäuse und Ratten, dadurch machen sie sich in Wohngebieten überaus nützlich. Aber auch Vögel werden erbeutet, ansonsten überwältigen sie eigentlich alles bis zur Größe eines Kaninchens. Beeren und Obst stehen in ihrer Gunst sehr weit oben, wenn die Brombeeren reif sind, finden wir nur noch ihren entsprechend gefärbten Kot, sie scheinen speziell diese Beere in großen Mengen zu verzehren. Mit Hühnereiern haben wir schon oft Steinmarder vor unsere Kameras gelockt, geschickt werden diese ausgeschleckt.

Mit dem anknabbern von Gummi jeglicher Art an PKW’s machen sich besonders die „Dorfmarder“ oft unbeliebt, sie können beträchtlichen materiellen Schaden verursachen. Solches geschieht immer dann, wenn der Motor noch Restwärme abgibt. Steinmarder sind eigentlich dämmerungs- und nachtaktiv, hin und wieder begegnen sie uns aber auch am hellen Tage.

Wenn sich Steinmarder auf dem Dachboden eingenistet haben, wird’s manchmal nachts ziemlich laut. Sie jagen laut hin und her, als Einzelgänger brauchen sie wohl keinen Kollegen dafür. Als einziges Mittel ihn zu vertreiben, hilft wohl nur Lärm. Ein Radio mit lauter Musik und über Zeitschaltuhr immer wieder mal eingeschaltet, soll da gute Dienste leisten. Den Marder wegfangen hilft nicht, bald hat der nächste seiner Art das jetzt leere Revier besetzt, die intensiven Duftspuren seines Vorgängers weisen ihm den Weg.