Auch der Gartenschläfer gehört zu den Bilchen oder Schläfern, und ist damit ebenfalls ein Nagetier.
Die Gesamtgröße eines Gartenschläfers beträgt einschließlich des 9 bis 12 Zentimeter langen Schwanzes zwischen 20 und fast 30 Zentimeter, meist waren die von uns beobachteten Exemplare aber eher im mittleren Bereich der Scala. Im Gegensatz zum Siebenschläfer ist der Schwanz des Gartenschläfers dünn und trägt am Ende eine verbreiterte, schwarze Quaste. Hierdurch ist die Art bei uns mit keinem anderen Säugetier zu verwechseln.
Neben den schwarzen Knopfaugen, die auch ihn als Nachttier kennzeichnen, trägt der Gartenschläfer eine schwarze Gesichtszeichnung. Sein Fell ist rötlichbraun und unterseits weiß abgesetzt. Die Ohren sind größer als beim Siebenschläfer und leicht länglich.
Gartenschläfer sind rein nachtaktiv, sie halten sich sowohl im Geäst von Büschen und Bäumen, aber auch sehr oft am Boden auf. Dieses ist aufgrund ihrer Nahrung auch notwendig, sie besteht überwiegend aus tierischer Kost. Schmetterlinge, Raupen, Käfer, Heuschrecken, alle möglichen Insekten und auch Spinnen gehören ebenso dazu wie auch Eier von Singvögeln und nestjunge Mäuse.
Im Herbst ändert sich der Speiseplan, dann wird vermehrt nährstoffreiche Kost wie Nüsse, Eicheln, Bucheckern und Kastanien verzehrt.
Nur mit solcher Nahrung erreichen sie den nötigen Speck, um den Winterschlaf zu überleben. Wiegt ein Gartenschläfer normalerweise zwischen 60 und 120 Gramm, erreicht er bis zum Beginn des Winterschlafes auch 180 Gramm. Der Winterschlaf beginnt später als beim Siebenschläfer und endet auch früher, schon im April können die Tiere mobil werden.
Meist gehen für den Winterschlaf mehrere Tiere zusammen in ein frostsicheres Versteck, dieses kann in einer Bodenspalte oder in den Gängen anderer Nager liegen. In Müllen fand Paul Simon einmal ein Exemplar tief in einem Komposthaufen tief schlafend.
Die Paarungszeit geht beim Gartenschläfer von April bis in den Sommer. Es werden 3 bis 7 Jungtiere geworfen, die einen Monat lang gesäugt werden und bald darauf das erste Mal das Nest verlassen.
Der Wurf wird gerne in Nistkästen groß gezogen, bei der Besetzung durch das Weibchen werden eventuell vorhandene Eier oder Jungvögel verzehrt. Ansonsten ist der Lebensraum des Gartenschläfers der Laub-, und Mischwald, Gebüsche und Randgehölze. Dabei werden auch Fichtenwälder zumindest in ihren Randbereichen nicht gemieden.
Dass der Gartenschläfer ebenso wie Siebenschläfer durch alte Vogelnistgeräte gefördert werden kann, hat Franz Meffert aus Serkenrode vor Jahren schon erkannt. Er fand in den von ihm extra aufgehängten Nistkästen Garten- und Siebenschläfer in direkter Nachbarschaft.