Braunkehlchen sind im Gemeindegebiet regelmäßig erscheinende Durchzügler. Sowohl im April / Mai auf dem Heimzug in ihre weiter nördlich gelegenen Brutgebiete kann man sie beobachten, als auch im September auf dem Wegzug in ihre Winterquartiere, welche meist in den Savannen Afrikas liegen.
Wenn die Vögel bei uns durchziehen und auch rasten, halten sie sich immer in offenem Gelände auf, dabei sitzen sie gerne etwas erhöht. Sind keine Zaunpfähle vorhanden, tut’s auch mal ein Maulwurfhaufen oder ein trockener Stängel am Wegesrand. In der Gemeinde ist die Feldflur oberhalb des Frettertales bei Deutmecke – Fretter – Schönholthausen und Ostentrop ein bevorzugter und immer wieder aufgesuchter Durchzugkorridor.
Es fällt dem Beobachter schnell auf, dass diese Vögel gerne in Gesellschaft reisen, fast immer sind mehrere (manchmal bis zu 30 Exemplare) von ihnen im lockeren Verband unterwegs – sehr oft mit Steinschmätzern vergesellschaftet.Der Brutbestand der Braunkehlchen ist deutschlandweit bedroht, ihre Anzahl nimmt von Jahr zu Jahr ab – so wie bei allen Wiesenvögeln (Kiebitz, Feldlerche, Wiesenpieper und andere mehr). Bis vor einigen Jahren brüteten noch einzelne Paare bei Hünsborn (Hünsborner Feuchtwiesen), doch auch dieses kleine Vorkommen ist erloschen.
Etwa so groß wie ein Rotkehlchen ist das Braunkehlchen, dabei wirkt es aber kurzschwänziger und gedrungener. Beobachtet man einen Vogel, fällt alsbald ein „Knicksen“ und „Schwanzwippen“ auf.
Kopf und Rücken sind bei den Braunkehlchen rotbraun und schwarz gestreift. Dunkle Wangenflecken werden durch einen weißen Streifen oberhalb des Auges sowie einen gleichfarbigen als untere Begrenzung markant abgegrenzt. Auf ihren Flügeln sind weiße Abzeichen, Kehle und Brust sind rotgelb – wobei das Weibchen in allem blasser daher kommt.
Jungvögel, welche auf dem Herbstzug erstmals den Weg ins Winterquartier mitmachen, sind dem Weibchen sehr ähnlich.
Auf das Brutgeschehen wollen wir nicht eingehen, da diese Bodenbrüter wohl auf lange Zeit keine Brutvögel wieder im Kreis Olpe werden. In der Gemeinde Finnentrop haben sie wegen ihrer speziellen Ansprüche an einen Brutplatz noch nie gebrütet – aber sie sind uns auch als Zugvögel willkommen.