Auch in der Gemeinde Finnentrop gehört das Maiglöckchen bestimmt zu den bekanntesten Waldblumen. Es ist als häufig zu benennen, wir haben es bei unserer Orchideenkartierung an vielen Wuchsorten vorgefunden. Die Pflanze steht gerne in lichten Laubwäldern und in Gebüschen, dabei liebt sie Kalk.
Die bis zu 20 Zentimeter hoch wachsende Blume gehört zu den Liliengewächsen und steht unter Naturschutz! Maiglöckchen sind mehrjährig, sie treiben aus einem unterirdisch kriechenden Wurzelstock aus, der jährlich neue Ausleger treibt – die Lebensdauer eines solchen Wurzelstockes kann 8 bis 10 Jahre betragen.
Zunächst erscheinen über dem Waldboden eingerollt 2 (selten deren 3) elliptische Laubblätter, erst wenn sie sich entfalten kommt der blattlose Blütenstängel zum Vorschein. Er trägt zwischen 5 und 10 einseitig ausgerichtete (einseitswendig sagt der Botaniker) nickende und wohlriechende reinweiße Glockenblüten (Name) von 6 bis 8 Millimeter Größe. Die dreieckigen Zipfel der Blüten sind zurück geschlagen.
Als Halbschattenpflanze bildet das Maiglöckchen oft riesige Bestände aus. Die Blumen werden von Insekten bestäubt, aber auch Selbstbefruchtung führt zu hohem Fruchtansatz.
Nach der Befruchtung entwickeln sich aus den Blüten dunkelrote Beeren.
Das Maiglöckchen gehört zu den giftigen Vertretern der Liliengewächse, die gesamte Pflanze ist hoch giftig. Die enthaltenen Glykoside werden für Medikamente zur Behandlung von Herzkrankheiten verwendet, es sind Cardenolide die in ihrer Wirkung denen des Roten Fingerhutes ähneln.