Der Plattbauch ist eine der in der Gemeinde Finnentrop vorkommenden Libellenarten, die – abweichend von den meisten anderen Arten – zuerst ein neues Gewässer besiedeln. Der Lebensraum dieser Art ist sehr vielseitig, es werden alle möglichen stehenden Gewässer besiedelt. Für Gartenteiche – und sind sie noch so klein – trifft das besonders zu. Wenn die Vegetation zu dicht und zu hoch wird, verschwindet diese Libellenart wieder, wie wir selber an unseren Teichen erfahren mussten.
Die Flugzeit des Plattbauches reicht von Mai bis in den Juli.
Die Flügelspannweite der Art liegt zwischen 7 bis 8 Zentimetern.
Ausgefärbte Männchen besitzen eine typische Zeichnung, wegen dieser sind sie unverwechselbar. Der abgeflachte und kurze Hinterleib mit seiner hellblauen Färbung und die großen, braunschwarzen Flecken an der Basis der Hinterflügel machen sie leicht bestimmbar. Weibchen haben anfangs einen braunen Hinterleib mit seitlichen gelben Flecken, werden sie älter wird der Hinterleib dunkelbraun mit leichtem Blautönen, die gelben Flecken verschwinden oder sind nur noch verwaschen zu erkennen. Die braunschwarzen Flecken an der Basis der Hinterflügel haben auch sie.
Die Männchen setzen sich gerne auf einen höheren, freistehenden Platz über dem Gewässer, von dem aus sie die Wasserfläche beobachten können. Hin und wieder fliegen sie ihr Revier ab und vertreiben eventuell eingedrungene, fremde Männchen.
Die Paarung der Plattbäuche dauert nur 20 – 30 Sekunden und findet in der Luft statt. Das eierlegende Weibchen fliegt über flache Bereiche des Gewässers und wirft mit ruckartigen Bewegungen des Hinterleibes die Eier ab. Das Männchen hält sich ebenfalls im Luftraum über der Wasserfläche auf, um eventuell auftauchende fremde Männchen zu vertreiben.
Zu der Entwicklung der sich in das Bodensediment eingrabenden Larven gibt es verschiedene zeitliche Angaben. Einerseits sind schon nach der Neuanlage eines Gartenteiches im nächsten Jahr schlüpfende Plattbäuche beobachtet worden, andererseits gibt es Belege für eine zweijährige Entwicklung zur fertigen Libelle. Diese unterschiedliche Entwicklungszeit könnte mit dem Nahrungsangebot für die Larven im entsprechenden Gewässer zusammen hängen.