Der nur 11 Zentimeter große (und damit nur etwas größer als ein Goldhähnchen) Zilpzalp ist in der Brutzeit in der Gemeinde Finnentrop häufig anzutreffen. Als strenger Zugvogel kommt er schon im letzten Märzdrittel aus seinem Winterquartier im südlichen Afrika zurück in seine Brutgebiete. Früher wurde der zu den „Zweigsängern“ zählende Zilpzalp auch oft in den Fachbüchern als Weidenlaubsänger bezeichnet.
Der Zilpzalp hat im Vogelreich eine auch bei uns häufige Zwillingsart, den Fitis. Äußerlich sind beide Arten optisch kaum zu unterscheiden. Sie sind gleich groß und haben weitgehend das gleiche Aussehen. Zwar ist der Fitis in seiner Gefiederfärbung etwas gelblicher als der Zilpzalp und hat helle Beine, doch wenn solch ein sich in steter Bewegung befindlicher Winzling durchs Geäst huscht, ist eine Bestimmung fast unmöglich.
Da ist es mit dem Gesang schon einfacher, ja eigentlich leicht. Während der Fitis ein kleines wehmütig klingendes Lied vorträgt, ruft der Zilpzalp die ihm seinen deutschen Namen gebenden Zeilen “zilp-zalp-zalp-zilp-zilp-zalp“. Unermüdlich tragen die Männchen ihre Strophen vor, gerne singen sie dabei aus höheren Büschen und Bäumen.
Der Zilpzalp besiedelt unterholzreiche Laub-, Misch- und Nadelwälder, ferner Feld- und bachbegleitendes Gehölz. Die Art ist aber ebenso und reich strukturierten Gärten und Parks anzutreffen.
Wie schon erwähnt, haben Zilpzalpe weitgehend dunkle Beine. Beide Geschlechter und auch die Jungvögel sind gleich gefärbt. Die Oberseite ist olivbraun, unterseits ist der Kehlbereich gelblich und geht dann in den helleren Bauchbereich über. Über den Augen hat der Zilpzalp (ebenso wie der Fitis) einen hellen Streifen.
Ihr Nest errichten Zilpzalpe nahe am Boden, im Gegensatz zum Fitis kann es bei dichter Vegetation aber auch bis in fast einen Meter Höhe angelegt sein. Backofennest sagen Ornithologen zu dem überdachten Nest mit seitlichem Eingang. Innen ist es fein mit Federn ausgepolstert.
Das Weibchen legt 5 oder 6 Eier hinein, diese werden abwechselnd von beiden Partnern 2 Wochen bebrütet. Nach nochmals 2 Wochen verlassen die Jungen das Nest. Sie werden von den Altvögeln noch einige Zeit geführt, suchen aber schon selbstständig nach Nahrung. Diese besteht weitgehend aus Insekten und Spinnen. Wir haben Zilpzalpe schon öfters dabei beobachtet (und auch fotografiert), wie sie mit akrobatischem Klettern Blattläuse von der Blattunterseite ablesen.