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Goldammer – Emberiza citrinella

Goldammern haben ihren Lebensraum im offenen Gelände mit einzelnen Büschen oder Buschgruppen, an Waldrändern und auf Lichtungen, manchmal auch in Schonungen. Im Winter sind sie gerne truppweise unterwegs, dann suchen sie in Unkrautfluren und auf Brachflächen nach Sämereien, gerne rastet solch ein Trupp dann in Feldhecken. Dort wo noch Getreide angebaut wird, suchen sie auf den Flächen nach heraus gefallenen Körnern. In der Notzeit werden auch Winterfütterungen aufgesucht.

Durch immer mehr verschwindende Hecken und kleine Gehölzgruppen, aber auch der fortschreitende Schwund an geeigneten Nahrungsflächen hat die Goldammer in den Fokus der Vogelschützer gerückt. War sie früher ein Allerweltsvogel, so ist sie heute auch in der Gemeinde Finnentrop in ihrem Bestand bedroht.

Sobald der Boden nach dem Winter wieder offen ist, zieht es die Goldammer wieder in die Feldflur. Als ein Vogel des Bodens kann die Goldammer zwar noch auf Zweigen sitzen, sie ist aber nicht in der Lage von Zweig zu Zweig zu hüpfen.

Die Goldammer ist mit 16 ½ Zentimetern recht groß und dabei langschwänzig. In allen Kleidern fällt der rotbraune Bürzel, das Weiß der äußeren Schwanzfedern (auch Steuerfedern genannt) sowie viel Gelb im Gefieder auf. Bei alten Männchen im Prachtkleid (dem Brutkleid) sind Kehle und Scheitel ungefleckt zitronengelb, im Winter ist dieses wegen graubrauner Federränder teilweise verdeckt, dann wirkt es gefleckt oder gestreift. Weibchen und Jungvögel sind weniger goldfarben und meist mehr gestreift.

Die Männchen singen je nach Witterung schon ab Februar gerne von erhöhten Punkten, der bekannte Gesang ist charakteristisch und wird oft als „ach-wie-hab-ich-dich-so-liiieb“ benannt, oft lautet es auch „si-si-si-si-si-si-süüü“. Ihre Tonfolge wählte Beethoven als Thema seiner fünften Symphonie. der Meister hat allerdings den abgerundeten Vortrag der Ammer so gekürzt, dass er offen wurde für eine Vielzahl von Variationen.

Vor der Paarung heben beide Partner Halme auf und lassen sie wieder fallen, das hat offenbar die Bedeutung einer gegenseitigen Versicherung: So wollen wir uns gemeinsam ein Nest bauen! Das Nest baut aber dann letztendlich das Weibchen allein, es versteckt es niedrig in dichtem Gebüsch oder in der Krautschicht.

Die Brutzeit dehnt sich von April bis in den Juli hinein, es werden 2 Bruten gemacht. 4 oder 5 schön mit dunklen Schnörkeln versehene Eier werden 12 bis 14 Tage bebrütet, die Jungen bleiben bis 15 Tage im Nest. Sie werden mit Insekten gefüttert, die die Altvögel vorher im Schnabel zerquetschen. Bringen sie Heuschrecken herbei, fressen sie zuvor die sperrigen Sprungbeine selber. Solange die Jungvögel noch blind sind, weckt sie der Altvogel zur Fütterung mit einem speziellen Lockton aus ihrer Ruhe, dann schnellen die Hälse hoch und die orangeroten Sperrrachen öffnen sich.