Mit einer Gesamtgröße von 45 Zentimetern ist der Schwarzspecht der größte europäische Specht, er ist in der Gemeinde Finnentrop mit einigen Brutpaaren vertreten. Sein Lebensraum sind hier lichte, alte Buchenbestände sowie totholz- und altholzreicher Mischwald. Zur Nahrungssuche hält er sich meist in Fichtenwäldern aller Altersklassen auf, selbst in Schonungen sucht er seine Nahrung, dieses sind vielfach holzbohrende Insekten in verwitternden Stubben und Baumstümpfen. Fingerlange Holzspäne sind seine typischen Arbeitsspuren die nicht zu übersehen sind, öfters bleibt von einem alten Baumstubben nur noch ein großer Spanhaufen übrig.
Weiter gibt es die großen Löcher in anscheinend gesunden Fichten, ganze Gänge schlägt der Schwarzspecht manchmal hinein. Doch die Fichte ist schon sehr krank, ja ist in diesem Stadium zum Absterben verurteilt, auch wenn es Jahre dauert. Es ist eine Holzameisenart, die Roßameise, welche gesunde Fichten befällt und darin ihren Staat aufbaut. Diese 2 Zentimeter große Ameisenart schafft es trotz des Harzflusses in einer Fichte, den Stamm innen mit Fraßgängen zu durchlöchern, am Ende sieht der Baumquerschnitt aus wie ein Schwamm. Nur das am Fuß des Baumes herausrieselnde Holzmehl verrät dem Kundigen die zerstörende Arbeit dieser Ameisenart. Wenn der Schwarzspecht hier eingreift, ist die Fichte schon durch die Holzameisen schwer geschädigt, der Schwarzspecht bremst durch seine Jagd auf die Ameisen nur ihre unendliche Vermehrung.
Die beiden Geschlechter sind leicht zu unterscheiden: Die Grundfarbe ihres Gefieders ist einheitlich schwarz. Während die Männchen einen feuerrot leuchtenden Scheitel tragen, besitzen die Weibchen lediglich einen roten Genickfleck.
Schwarzspechte sind sehr ruffreudig, bei jedem Ortswechsel ist der durchdringende Flugruf „krrii-krrii-krrii“ zu vernehmen, die gleichen Laute werden auch als Alarmruf genutzt. Von sitzenden Vögeln ist oft ein langgezogenes und klares „klii-ööh“ zu hören. Schwarzspechte trommeln auch öfters, die Intervalle sind kürzer als bei den anderen Spechtarten, der Abstand der einzelnen Schläge aber deutlich größer.
Zur Anlage der Höhlen werden bei uns alte Buchen bevorzugt, welche im unteren Bereich astfrei sein müssen. Der Eingang der Bruthöhle des Schwarzspechtes ist von längstovaler Form, wäre sie nicht in einer Höhe ab 8 – 10 Metern angelegt könnte man – zumindest ein Stück – hinein fassen, ihre Anlage kann durchaus 4 Wochen dauern. Die Ablage der meist 4 Eier geschieht zwischen Mitte April und Mitte Mai, beide Partner brüten und alle paar Stunden lösen sie sich mit einem umständlichen Zeremoniell ab. Schon nach 12 Tagen schlüpfen die Jungen, sie bleiben dann noch fast 4 Wochen in der Sicherheit der Höhle. Auch nach ihrem Ausfliegen werden sie noch einige Zeit von den Eltern betreut bis sie selbstständig nach Nahrung suchen können.
Auch die Höhlen des Schwarzspechtes sind im Tierreich begehrt, da kommen neben den Arten welche auch in anderen Spechthöhlen ein Domizil suchen (siehe Buntspecht) auch Hohltaube, Waldkauz, Eichhörnchen und Steinmarder als Nutzer in Frage. Wenn ein Waldkauz sich für eine Schwarzspechthöhle als Tagesversteck entscheidet, füllt er mit seinem Körper die Höhlenöffnung aus, er passt halt nicht in die armtiefe eigentliche Höhle hinein.