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Bachstelze – Motacilla alba

Die Bachstelze wird bei uns im Volksmund auch heute noch „Wippesteert“ genannt, dieses ist eine logische Folge des ständigen Schwanzwippens. Dieses Wippen ist allen heimischen Stelzenarten eigen, in der Gemeinde Finnentrop ist aber als weitere Stelzenart nur noch die Gebirgsstelze beheimatet, sie wird fälschlicherweise oft als Gelbe Bachstelze tituliert.

Bachstelzen sind durch ihre weiße, graue und schwarze Zeichnung bei uns mit keiner anderen Vogelart zu verwechseln. Im Brutkleid, dem Prachtkleid, hebt sich die schwarze Kehle und der ebenso gefärbte Brustlatz bei beiden Geschlechtern deutlich vom übrigen Gefieder ab, schneeweiß sind Stirn und Wangen.

Durch Unterschiede bei der schwarzen Kopfplatte lassen sich die Geschlechter gut unterscheiden. Während beim Männchen das Schwarz scharf vom Grau des Rückens getrennt ist, geht es beim Weibchen weich und fließend in das Grau über. Der Bauch ist bei beiden Geschlechtern meist ebenfalls weiß, kann aber auch grau überhaucht sein. Der Schwanz ist schwarz mit weißen Außenfahnen, sie sind besonders im Flug gut sichtbar.

Im Winterkleid - dem sogenannten Schlichtkleid – sind beide Geschlechter unauffälliger gefärbt, sie tragen dann eine weißliche Kehle und haben einen halbmondförmigen, schwarzen Latz, das Schwarz der Kopfplatte ist dann auf einen kleinen Bereich beschränkt.

Auch der schnelle Flug der Bachstelze ist unverwechselbar, es geht in weiten auf- und abwärts führenden Bögen dahin. Nach einigen schwirrenden Flügelschlägen lässt sich die Stelze gleiten und der zuvor erreichte Schwung trägt sie vorwärts – bis sie wieder mit den Flügeln schlägt.

Durch den langen Schwanz erreichen Bachstelzen immerhin eine Gesamtkörperlänge von 18 Zentimetern. Sie trippeln enorm schnell mit ihren schlanken Beinen hinter ihrer Nahrung her, die meistens aus Insekten besteht. Oft sind es Mückenlarven, die sie aus allen möglichen Wasserstellen sammeln, Wiesenschnaken die sie von Kuhfladen pflücken sind ebenfalls beliebt.

Beim Thema Wasser ist zu sagen, dass der Name Bachstelze zumindest nicht immer zutreffend ist. Zwar halten sie sich bevorzugt in der Nähe von Wasser auf, aber zum Brüten finden wir sie als typische „Kulturfolger“ fast überall im menschlichen Siedlungsbereich. Sie sind in allen Dörfern der Gemeinde anzutreffen, in den Größeren sogar in mehreren Brutpaaren. Neben einzeln stehenden Viehunterständen werden manchmal sogar Nadelbäume oder Koniferen als Neststandort genutzt, für Nischen- und Halbhöhlenbrüter eher ausgefallene Plätze.

Bachstelzen lassen sich gerne mit dem Angebot von aufgehängten Halbhöhlen-Nistgeräten helfen, bei der Brut ist ihnen eigentlich die freie Sicht wichtig, doch vorgenannte Nadelbäume fallen da wohl aus der Rolle.

Der weitaus größte Anteil unserer Brutvögel zieht im Spätherbst in den Süden, wenigstens bis Südfrankreich oder den Mittelmeerraum, einige fliegen allerdings bis nach Afrika zum Äquator. 

Bachstelzen tätigen 2, seltener auch mal 3 Bruten, die Gelege bestehen aus 4 oder 5 Eiern. Brutdauer 12 Tage, Nestlingszeit 14 Tage.