Das zu den Nagetieren zählende Eichhörnchen ist in der Gemeinde Finnentrop weit verbreitet und häufig. Es lebt in Laub- Misch- und Nadelwald, kommt aber auch in menschlichen Siedlungen vor, wenn nur ausreichend Bäume vorhanden sind.
Die zu den Nagetieren zählenden Eichhörnchen sind außer in ihrer Paarungszeit von Dezember bis Juni strikte Einzelgänger. Treffen an einer winterlichen Futterstelle zwei Exemplare aufeinander, gibt es wilde Verfolgsjagd, das schwächere Tier wird rücksichtslos abgebissen. Ihre Stimme ist bei Erregung ein lautes „tjuk – tjuk“, sonst sind sie eher ruhig. Sie sind tagaktive Baumbewohner, kommen aber zur Nahrungssuche auch auf den Boden.
Mit einer Kopf-Rumpflänge von 20 bis zu 24 Zentimetern, dazu kommt nochmals der Schwanz mit bis zu 20 Zentimetern, sind sie recht große Vertreter der Nager. Ihr Gewicht liegt zwischen 250 und 440 Gramm, je nach Verfassung des Tieres. Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, in Perioden schlechter Witterungsbedingungen für sie (starker Schneefall z.B.) pflegen sie aber eine Winterruhe einzulegen. Unter Umständen verschlafen sie mehrere Tage, ihre Körperaktivitäten sind dann stark eingeschränkt. Besonders im Winter kann man die Fährten der Eichhörnchen deutlich erkennen, sie sehen aus wie zwei schräg zueinander stehende Rufzeichen.
Mit seinen spitzen und stark gebogenen Krallen hält sich das Eichhörnchen so gut an der Rinde fest, dass es sogar mit dem Kopf voran einen Baum herab laufen kann. Bei den manchmal geradezu rasanten Sprüngen dient ihm der Schwanz als Steuerruder und es benutzt ihn manchmal als „Fallschirm“. Das ist auch nötig, denn auf den dünnen Außenzweigen auf denen es sich manchmal abstößt, fehlt der richtige Gegenhalt für den Sprung und dieser geht eher runter als weit. Die Hinterbeine sind beim Eichhörnchen länger und kräftiger als die Vorderbeine, das ermöglicht ihm die kraftvollen Sprünge.
Die Fellfärbung der Tiere ist sehr variabel, es kommen Eichhörnchen mit Fellfarben in allen Übergängen von hellrot bis hin zu dunkelbraun / fast schwarz vor, in einer Population kann es durchaus alle Farbtypen nebeneinander geben. Bei uns scheinen die etwas dunkleren Exemplare die Häufigeren zu sein. Nur im Winterfell befinden sich lange Haarbüschel an den Ohren, im etwas helleren Sommerfell fehlen sie ganz.
Die Nahrung der Eichhörnchen besteht aus Baumsamen (Eicheln, Bucheckern, Ahornsamen u.a.), Haselnüssen, Pilzen, Beeren, und Trieben – aber auch Insekten, Vogeleiern und Nestjungen. Die Pilze werden oft in einiger Höhe im Astwerk der Bäume zwischengelagert, den Sinn davon kennen wir nicht.
Eichhörnchen bauen sich in der Regel mehrere, sorgfältig aus Reisig geflochtene Nester (Kobel), im Gegensatz zu großen Vogelnestern zeigt bei diesen aber der Eingang nach unten. Die Nester werden meist in den Kronenbereich der Bäume gebaut, festen Halt finden sie in Astgabeln.
Nach der Paarung bauen die Weibchen sich wenigstens zwei neue Kobel, die nur zur Aufzucht der Jungen genutzt werden, nach einer Tragzeit von 38 Tagen (es werden 2 Würfe im Jahr geboren) liegen zwischen 2 und 5, anfangs nackte und blinde Jungtiere im Nest, die erst nach einem Monat die Augen öffnen. Die kleinen Eichhörnchen werden 2 Monate gesäugt und sind dann selbstständig und müssen das mütterliche Revier verlassen.