Stare kommen nach unseren Beobachtungen als Brutvögel nur in menschlichem Siedlungsbereich – also in Dörfern, Streusiedlungen und auch Einzelhöfen – vor, offenbar gibt es keine (oder nur noch wenige ??) Bruten in Waldgebieten mehr. Dieses zeichnete sich schon einige Jahre ab, weil a) der Star in den letzten Jahren offenbar in seinem Gesamtbestand abgenommen hat und b) es immer weniger Höhlenbäume in den Wäldern gibt. Nistkästen mit einer für den Star geeigneten Einflugsöffnung (Fluglochweite 5 Zentimeter!) können einen Brutbestand positiv beeinflussen, aber auch Starenkästen findet man immer weniger.
Stare haben knapp 22 Zentimeter Körpergröße, sie sind gedrungener und kurzschwänziger als Amseln. Ab der Herbstmauser tragen sie ein schwarzes, violett schillerndes Schlichtkleid, es wirkt durch die cremeweißen Federspitzen stark weiß getupft. Ab dem Frühling verschleißen die Federspitzen und das Gefieder wird langsam schwarz. Im Brutkleid ist der Schnabel der Stare gelb, dabei an der Basis etwas heller – im Winter ist er dunkel. Weibchen und Männchen sind fast gleich gezeichnet, die Tupfung des Weibchens ist etwas stärker. Der Flug der Stare wirkt schnurrend und der Flügelumriss ist dreieckig.
Seine Nahrung sucht der Star meistens auf dem Boden, vor allem auf kurzrasigen Flächen. Dabei schreitet (nicht hüpfend wie die Amsel) er zügig umher und dreht Laub und kleine Steine mit seinem Schnabel um, indem er diesen unter den Gegenstand schiebt und dann öffnet, der Ornithologe nennt das „zirkeln“. Bei der Suche nimmt er Würmer, Insekten und Schnecken auf, Stare mögen aber auch reifes Obst – vor allem Kirschen.
Wenn irgendwo in einem Wald ein Massenauftreten von Schadinsekten (wie z.B. Eichenspinner-Raupen) vorkommt, treffen sich dort bald alle Stare der Umgebung und der Wald ist eine Zeitlang von ihren schrillen Rufen erfüllt.
Die Stimme der Stare ist sehr vielseitig zu vernehmen. Da gibt es einmal die oben genannten schrillen „schrien“-Rufe, dann aber auch harte „spet-spet“, “rräh“ oder fauchend „bchrrr“-Töne, die meist bei Gefahr als Warnrufe ausgestoßen werden. Der Gesang ist sehr – sehr abwechselungsreich, er besteht aus pfeifenden, schnalzenden, schwätzenden und schnurrenden Lauten – gemischt mit vielen Nachahmungen anderer Vogelstimmen.
Stare tätigen eine oder auch zwei Bruten im Jahr, als Höhlenbrüter nehmen sie Nistkasten sehr gerne an, sonst gehen sie aber auch in Öffnungen unter Dächern sowie in tiefe Mauernischen. Vor einem Nistkasten oder in seiner Nähe kann man gut das Staren-Männchen bei seiner Brautwerbung beobachten. Er lässt seine Strophen erschallen und zur Verstärkung der Wirkung schlägt er intensiv mit den Flügeln.
Ein Gelege umfasst zwischen 4 und 6 Eier, sie werden 12 bis 14 Tage bebrütet. Um die 20 Tage bleiben die Jungstare im Nest, danach zieht die ganze Familie los und trifft sich mit anderen Familien zu teilweise großen Gruppen oder Schwärmen. Dann hört man überall das typische „schnarren“ der graubraunen Jungvögel, bei großen Verbänden können diese Bettelrufe eine beachtliche Lautstärke annehmen.